NRW ist bereits die „Avantgarde des Kinderschutzes“

03.12.2020
Christina Schulze Föcking über die Anhörung zum Grünen-Antrag für einen Unabhängigen Beauftragten bei Fällen von sexualisierter Gewalt gegen Kinder

Der Kinder- und Familienausschuss des Landtages hat an diesem Donnerstag Sachverständige zu einem Antrag von Bündnis 90/Grüne gehört, welcher eine neue Beauftragtenstelle für Fälle sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen fordert. Dazu erklärt Christina Schulze Föcking, Sprecherin der CDU-Fraktion in der Kinderschutzkommission:

„Die Expertenanhörung hat eindeutig gezeigt: Nordrhein-Westfalen ist im Kinderschutz nicht nur auf dem richtigen Weg – es ist Vorreiter. So hat der Unabhängige Bundesbeauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, unser Land wörtlich als ,Avantgarde des Kinderschutzes‘ bezeichnet. Zudem hat er unsere Überzeugung bestätigt, dass NRW mit dem zuständigen Staatssekretär im Kinder- und Familienministerium, Andreas Bothe, bereits einen offiziellen Landesbeauftragten hat – der Austausch ist laut Rörig hervorragend.

Die Art und Weise, wie NRW-Innenminister Herbert Reul den Kampf gegen Kindesmissbrauch und gegen das Geschäft mit Missbrauchsbildern zur Chefsache gemacht hat, ist in Deutschland einzigartig – das hat auch die Anhörung gezeigt. Was daraus an politischem Engagement erwachsen ist – vom Untersuchungsausschuss zum Missbrauchsfall Lügde über die Kinderschutzkommission des Landtags, die Interministerielle Arbeitsgruppe, die Landesfachstelle bis hin zum Kompetenzzentrum Kinderschutz NRW – würde sich der Bundesbeauftragte für Fragen des Kindesmissbrauch sehr in den übrigen 15 Bundesländern wünschen.

Auch ich hoffe, dass wir in Nordrhein-Westfalen Wegbereiter für einen wirksameren Schutz unserer kleinsten Gesellschaftsmitglieder in der ganzen Republik sein können. Denn ich bin nach den erschreckenden Erkenntnissen unserer bisherigen parlamentarischen Aufklärungsarbeit überzeugt: Auch andere Bundesländer werden ihr Lügde, ihr Bergisch Gladbach oder ihr Münster haben – aber es erfordert einen sehr wachen und genauen Blick, um dieses Leid von Kindern aus dem Schatten ins Licht zu holen und konsequent zu beenden. Auch wir in NRW sind dabei noch lange nicht am Ende und arbeiten weiter mit Hochdruck an geeigneten Antworten. Jede konstruktive Idee ist in diesem Prozess herzlich willkommen.“