Peter Preuß zu den Corona-Testkapazitäten

22.09.2020
Augenmaß statt aktionistischem „viel hilft viel“ der SPD

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Kutschaty hat an diesem Dienstag seine Forderung nach Corona-Massentests erneuert und unter anderem gefordert, Schnelltests auf das Virus vor Konzerten oder Fußballspielen durchzuführen. Dazu unser gesundheitspolitischer Sprecher Peter Preuß:

„Die Weltfremdheit des Oppositionsführers nimmt besorgniserregende Dimensionen an. Selbst wenn vor einem Fußballspiel oder Konzert mit 30.000 Besuchern Test- und Raumkapazitäten für 100 Schnelltests gleichzeitig geschaffen werden könnten, würde der Einlass mehr als zwei Tage dauern. Das kann doch kein ernsthafter Vorschlag für mehr Normalität in der Pandemie sein.

Schnelltests – so sie denn erst einmal auf den Markt kommen – können ein zusätzlicher Baustein für mehr Sicherheit und verantwortungsvolle Normalität sein. Aber auch für den Einsatz dieser Tests, die ein Ergebnis nach zehn bis 15 Minuten versprechen, braucht es Augenmaß. Bisher ist unsere Erfahrung mit anlasslosen Corona-Massentests, dass die Quote positiver Ergebnisse bei weniger als einem halben Prozent liegt. Unser Credo ist deshalb: Schnell testen und auswerten, wo es einen zumindest vagen Corona-Verdacht gibt, und etwaige Infektionsketten unterbrechen. Das SPD-Motto „viel hilft viel“ verbuche ich unter blindwütigem Aktionismus.

Völlig ins Leere geht der Vorwurf, in Nordrhein-Westfalen seien Test- und Laborkapazitäten nicht bedarfsgerecht ausgebaut worden. Laut der aktuellen Antwort unserer Landesregierung auf eine Kleine Anfrage stehen in NRW Testergebnisse in der Regel innerhalb von 24 Stunden zur Verfügung. Davon konnten andere deutsche Bundesländer zwischenzeitlich nur träumen.“

Hinweis: Die Antwort auf die Kleine Anfrage finden Sie im Dokumentenportal des Landtags unter der Drucksachennummer 17/10974.

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