„Politische Rückendeckung für Zukunftstechnologie in NRW“

15.08.2022
Dr. Ralf Nolten (CDU) und Mehrdad Mostofizadeh (Grüne) zum Bau eines Einstein-Teleskops

Das Dreiländereck Aachen-Lüttich-Maastricht bewirbt sich als Standort für das geplante Ein¬stein-Teleskop, einen Gravitationswellendetektor der neuesten Generation. Damit sollen bei¬spielsweise schwarze Löcher bis zurück in die Anfangszeit des Universums beobachtet wer¬den, die mit heutigen optischen und anderen Teleskopen nicht erreicht werden. Geologisch ist der Bau dieses Teleskops in Deutschland allein in der Grenzregion von Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden möglich – das Nachbarland hat bereits Finanzierungszusagen in Höhe von einer Milliarde Euro gemacht. Auch der Landtag NRW hat 2020 mit den Stimmen aller demokratischer Fraktionen entschieden, den Bau finanziell zu unterstützen und die Unterstützung des Bundes zu suchen. Allerdings hat der Zweckverband der Region Aachen vor wenigen Tagen auf seine schriftliche Anfrage beim FDP-geführten Bundesforschungsministerium eine kurze und sehr klare Absage erhalten. Darin heißt es, man sehe „auf absehbare Zeit keinerlei Spielräume für eine direkte finanzielle Beteiligung Deutschlands am Bau des Einstein-Teleskops“. Den Forschungseinrichtungen stehe es aber frei, „sich mit eigenen Mitteln für das Vorhaben zu engagieren“. Dazu erklären Dr. Ralf Nolten, Euregio-Beauftragter der CDU-Landtagsfraktion, und Mehrdad Mostofizadeh, Parlamentarischer Geschäftsführer der GRÜNEN Landtagsfraktion:

„Das Einstein-Teleskop ist ein Projekt der Spitzenforschung mit globaler Ausstrahlung. Die Grenzregion Aachen-Lüttich-Maastricht kann sich mit dem Bau weltweit an die Spitze der Gravitationsforschung setzen – eine einmalige Chance für den Industrie- und Wissenschaftsstandort Nordrhein-Westfalen. Zudem schaffen Großforschungs-projekte wie dieses tausende Arbeitsplätze. Geologisch wäre das Mammutprojekt in Europa sonst nur in Sardinien möglich. Der Landtag NRW hat 2020 ein klares Votum abgegeben: Wir wollen dieses Leuchtturm-Vorhaben bei uns ermöglichen. Doch jetzt erteilt die Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger den Ambitionen und Hoffnungen in der Region eine knappe Absage.

Geld sei nicht da, heißt es lapidar in dem Schreiben an den Aachener Zweckverband. Der Verweis, Forschungseinrichtungen könnten sich gern selbst finanziell einbringen, ist eine doppelte Klatsche: an die wissenschaftlichen Institute, die diese Größenordnung niemals selbst stemmen könnten, und an die niederländischen Nachbarn, die sich angesichts ihrer eigenen Milliarden-Zusage fragen müssen, was mit den deutschen Partnern los ist. Auch mit dem stärksten Teleskop ist politische Rückendeckung aus dem FDP-geführten Bundesministerium für ein herausragendes Forschungsprojekt nicht zu erkennen. Wir hoffen sehr auf ein rasches Umdenken in Berlin.“

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