„Wer Angst hat, muss unauffällig Hilfe suchen können“

27.04.2022
Heike Troles zur Tarn-App für Gewaltopfer

Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach hat am heutigen Mittwoch die neue Tarn-App vorgestellt, welche Inhalte des Opferschutzportals beim Aufrufen mit unauffälligen Alltagsthemen verdeckt. So können Betroffene von häuslicher Gewalt sich auf weniger riskante Weise über Hilfsangebote informieren. Dazu erklärt unsere frauenpolitische Sprecherin Heike Troles:

„Mit der Tarn-App setzen wir unsere Linie fort, die Chancen der Digitalisierung für die Menschen in NRW zu nutzen. Und wir stehen als Land weiter fest an der Seite der Opfer von Gewalt. Mit dem Opferschutzportal haben wir ein niederschwelliges Angebot für Betroffene auf der Suche nach einem Ausweg aus ihrem Leid geschaffen. Jetzt müssen wir jede Möglichkeit nutzen, damit diese Hilfe auch in Anspruch genommen wird.

Als NRW-Koalition haben wir deshalb eine Initiative im Landtag eingebracht, das Opferschutzportal als Tarn-App weiter auszubauen. Der Sinn dahinter ist einfach: Wenn ich zu Hause unter der Kontrolle und dem Druck eines gewalttätigen Partners stehe, ist die Angst groß, Beratung zu suchen und dabei unter Umständen entdeckt zu werden. Denn oftmals wird sogar die virtuelle Kommunikation des Opfers unter Beobachtung gestellt. Mit der Tarn-App werden die Inhalte des Opferschutzportals Alltagsthemen maskiert und würden beim Durchstöbern des Handys nicht mehr auffallen. So machen wir es für Menschen, die aus der Gewaltspirale ausbrechen wollen, leichter, Hilfe zu finden. Ich bin froh und dankbar, dass Ministerin Ina Scharrenbach unsere Idee aus dem Parlament prompt aufgenommen und in die Praxis umgesetzt hat. So stärken wir den Opferschutz in Nordrhein-Westfalen weiter.“