
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
sehr geehrter Herr Präsident,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
wenn ich mit Eltern und Tagespflegepersonen spreche, höre ich immer wieder:
Die Kindertagespflege ist für viele Familien ein wichtiger und verlässlicher Bestandteil frühkindlicher Bildung. Sie gibt Kindern Sicherheit und Zuwendung – und sie schafft Eltern die nötige Flexibilität, um Beruf und Familie zu vereinbaren.
Liebe Kolleginnen und Kollegen von der FDP-Fraktion,
Sie beschreiben mit Ihrem Antrag Probleme, die die NRW-Landesregierung längst erkannt hat und bereits seit geraumer Zeit aktiv bearbeitet.
Entscheidend sind daher nicht weitere Anträge, sondern die konkreten Schritte der Landesregierung, mit denen wir die Kindertagespflege dauerhaft stabilisieren.
Der Antrag stellt korrekt fest:
Nordrhein-Westfalen stützt sich stärker als andere Bundesländer auf die Kindertagespflege. Genau deshalb ist sie für uns auch kein Nebenthema, sondern ein Schwerpunkt unserer Familien- und Bildungspolitik.
Wir wissen:
Die Zahl der Tagespflegepersonen ist zuletzt gesunken. Das ist eine Herausforderung, aber auch ein klarer Auftrag, die Attraktivität dieses Berufsfeldes zu sichern.
Genau hier setzen wir an und haben einen unserer Schwerpunkte auf die finanziellen Rahmenbedingungen gelegt: Mit der letzten KiBiz-Novelle haben wir die Finanzierungssystematik der Kindertagespflege modernisiert und damit ein wichtiges Signal gesetzt.
Doch wir belassen es nicht bei Signalen:
Die Landesregierung handelt – mit verbindlichen Regelungen und gezielten Investitionen. Allein im Haushalt 2025 stellen wir für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege über 770 Millionen Euro im Rahmen des Belastungsausgleichs bereit. Hinzu kommen die jährlichen Pauschalen, die aktuell bei über 1.400 Euro pro Platz liegen – mit einer Dynamisierung von über neun Prozent.
Das zeigt:
Wir schaffen nicht nur Planungssicherheit, sondern wir sorgen auch für echte finanzielle Stabilität.
Schon jetzt arbeiten wir an weiteren Anpassungen, die für mehr Einheitlichkeit in den Kommunen sorgen werden. Das aktuelle Eckpunktepapier für die KiBiz-Überarbeitung ist dabei ein wichtiger Meilenstein: Es schafft die Grundlage für nachhaltige Verbesserungen in der Kindertagespflege und gibt Tagespflegepersonen klare Perspektiven.
Ein zweiter zentraler Bereich ist die Qualifizierung und Weiterbildung:
Wir haben den Einstieg in die Qualifizierung nach dem Qualitätshandbuch Kindertagespflege bereits attraktiver gestaltet und die Landeszuschüsse angepasst. Damit unterstützen wir neue Fachkräfte beim Einstieg. Gleichzeitig bauen wir die Möglichkeiten zur Weiterbildung kontinuierlich aus.
Unser Ziel ist dabei klar:
Höhere Qualifikationen müssen sich künftig auch in einer besseren Vergütung widerspiegeln – denn wer Verantwortung für die Kleinsten übernimmt, verdient nicht nur Anerkennung, sondern auch faire Rahmenbedingungen.
Besonders wichtig ist uns der Übergang von der Kindertagespflege in die Kita:
Hier haben wir die Regelungen zur Eingewöhnung präzisiert und sorgen gemeinsam mit den Jugendämtern dafür, dass diese Vorgaben einheitlich angewandt werden.
Darüber hinaus fördern wir gezielt Kooperationen zwischen Kitas und Kindertagespflege. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass der Übergang für die Kinder nicht zu einem Bruch wird, sondern sanft und planbar gelingt – im Interesse der Kinder und zur Entlastung der Eltern. Wir unterstützen schon heute die Kommunen aktiv dabei, digitale Lösungen einzuführen, mit denen freie Plätze in der Kindertagespflege sichtbar gemacht werden können.
Für Eltern bedeutet das:
Sie müssen nicht mehr mühsam Jugendämter und einzelne Tagespflegepersonen abtelefonieren, sondern können schnell und unkompliziert sehen, wo Betreuungsplätze verfügbar sind.
Für die Tagespflegepersonen bedeutet es:
Ihre Angebote werden endlich so sichtbar, wie es der Realität entspricht. Denn es darf schlicht nicht sein, dass Tagespflegepersonen freie Kapazitäten haben und Eltern dennoch keinen Platz finden.
All diese Maßnahmen zeigen:
Die Landesregierung handelt entschlossen, um die Kindertagespflege zu stabilisieren, ihre Qualität zu sichern und die Attraktivität dieses Berufsfeldes zu erhöhen. Damit schaffen wir Verlässlichkeit – für die Tagespflegepersonen, für die Eltern und vor allem für die Kinder.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die NRW-Landesregierung arbeitet nicht mit wohlklingenden Schlagworten, sondern mit konkreten Maßnahmen:
• Wir investieren in die Kindertagespflege.
• Wir schaffen verbindliche Rahmenbedingungen.
• Wir sichern Qualität.
• Wir machen diesen Beruf attraktiver.
Deshalb sage ich klar:
Wir brauchen keine Symbolpolitik, sondern konsequentes Handeln – und genau das leisten wir bereits.
Mit über 770 Millionen Euro im Haushalt 2025, mit dynamisierten Pauschalen und mit verbindlichen Verbesserungen sichern wir die Kindertagespflege als starke Säule der frühkindlichen Bildung.
Eltern und Kinder in Nordrhein-Westfalen können sich darauf verlassen, dass wir die Kindertagespflege sichern und weiterentwickeln –
als Teil einer starken Familien- und Bildungspolitik.
Vielen Dank.
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