Wilhelm Korth zu TOP 14

19.09.2018
Weidetierprämie jetzt - die deutsche Wanderschäferei retten!

Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir stehen hier zu dieser fortgeschrittenen Stunde und beraten über ein Thema, welches wir schon vor einem halben Jahr im Plenum wie auch im Ausschuss intensiv behandelt haben.

Liebe AfDler, mir kommt es so vor, als würden Sie mit Ihrem Antrag auf dem Bahnhofgleis stehen, auf den Zug warten, obwohl dieser doch schon längst abgefahren ist.

Ich möchte an dieser Stelle auf unseren Entschließungsantrag mit der Drucksache 17/2568 hinweisen, über den im Fachausschuss mit den Stimmen der Grünen, der FDP und der CDU längst entschieden worden ist.

Und da für uns Verlässlichkeit an erster Stelle steht, fühlen wir uns natürlich auch an unsere Beschlüsse gebunden.

Ich darf an dieser Stelle kurz die Beschlüsse noch einmal zitieren:

Punkt 1
Sich dafür einzusetzen, die Förderinstrumentarien der GAK – für die, die nicht wissen, was das bedeutet: Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstrukturen und des Küstenschutzes - dahingehend zu erweitern, dass die Schaf- und Ziegenhaltung eine stärkere Berücksichtigung findet;

Punkt 2
Fördermaßnahmen der zweiten Säule so weiterzuentwickeln, dass sie tatsächlich von den Schaf- und Ziegenhaltern in größerem Umfang genutzt werden;

Punkt 3
sich dafür einzusetzen, Fördergrundsätze des nicht-produktiven investiven Naturschutzes für Nordrhein-Westfalen verstärkt für die Erhaltung der Schaf- und Ziegenhaltung auszugestalten;

Punkt 4 – und das ist besonders wichtig
die ökologische Wertigkeit von Grünlandbiotopen durch die Beweidung mit Schafen zu sichern und zu steigern, und die Zahlungen im Vertragsnaturschutz zum Erhalt und der Pflege von Biotopen (u. a. Weidepflege, Pflege von Streuobstflächen, Gehölzpflege, Entbuschung von Weideflächen) besser auf die Kostenstrukturen der Weidetierhaltung anzupassen;

Punkt 5
sich dafür einzusetzen, dass die Pflege und damit der Schutz der nordrhein-westfälischen Deiche weiterhin durch Schafbeweidung ermöglicht wird;

Sehr verehrte Damen und Herren, wir sind der Meinung, dass wir damit den Wanderschäfern einen verlässlichen Rahmen bieten, um ihre Situation merklich zu verbessern.

Wir sollten vielleicht im Umweltministerium mal um einen Bericht bitten, wie weit der Zug, auf den Sie immer noch mit Ihrem Antrag in der Hand warten, bereits schon gekommen ist. 

Abschließend noch ein Satz zum Wolf, der ja auch Thema in Ihrem Antrag war. Meiner Meinung nach ist die Wolfsproblematik dermaßen weitreichend und überfraktionell, dass man sie nicht einfach an einen solchen Antrag heften kann und es auch nicht sollte.

Sehr verehrte Damen und Herren, wir sind daher der Ansicht, dass mit unserem damaligen Entschließungsantrag der Sache Genüge getan ist und lehnen Ihren Antrag deshalb ab.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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