
Chris Gueffroy war das letzte Todesopfer an der Berliner Mauer. Er starb in der Nacht vom 5. auf den 6. Februar 1989. Dazu erklärt der Beauftragte der CDU-Landtagsfraktion für Vertriebene, Aussiedler und deutsche Minderheiten, Rüdiger Scholz:
„Zum Zeitpunkt seines Todes war Chris Gueffroy gerade einmal 20 Jahre alt. Sein ganzes Leben lag noch vor ihm, als er Opfer des diktatorischen DDR-Regimes wurde.
Sein 30. Todestag sollte für die Schulen in unserem Land Anlass sein, sich noch intensiver mit den Verbrechen des DDR-Regimes auseinanderzusetzen. Bei Klassenfahrten in die neuen Bundesländer und nach Berlin ist ein Besuch der dortigen Gedenkstätten für die Opfer ein wichtiges Zeichen. Das NRW-Schulministerium fördert solche Fahrten in diesem Jahr mit 500.000 Euro.
Im Fall Chris Gueffroy wurden nach einer Revision vor dem Bundesgerichtshof drei der vier beteiligten Grenzsoldaten freigesprochen, der Todessschütze erhielt zwei Jahre auf Bewährung. Auch auf dieser Ebene ist eine Auseinandersetzung mit dem Fall Chris Gueffroy dreißig Jahre nach seinem Tod relevant.“
Hintergrund:
In der Nacht vom 5. auf den 6. Februar 1989 versuchte Chris Gueffroy zusammen mit einem Freund durch den Britzer Verbindungskanal von Treptow nach Neukölln zu flüchten. Vor dem Überwinden des letzten Metallgitterzauns wurden beide von DDR-Grenzsoldaten entdeckt und beschossen. Chris Gueffroy wurde von zwei Kugeln getroffen, von denen eine sein Herz traf. Er verstarb noch im Grenzstreifen. Sein Freund wurde schwer verletzt festgenommen. Er wurde im Mai 1989 wegen versuchten ungesetzlichen Grenzübertritts im schweren Fall` zu drei Jahren Haft verurteilt. Die vier beteiligten Grenzsoldaten wurden mit dem Leistungsabzeichen der Grenztruppen und je 50 Mark Prämie ausgezeichnet.
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