
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
sehr geehrte Damen und Herren,
das Ziel, nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen, stellt hier im Saal wohl niemand in Frage. Die Beachtung von Nachhaltigkeitsprinzipien trifft im Sport wie in vielen anderen Lebensbereichen auf eine hohe Akzeptanz. Kann man da einen Antrag kritisieren, der darauf abzielt, diese Prinzipien im Sport zu stärken? Ich sage: Ja! Warum?
Nachhaltigkeit enthält in seiner Grundidee einen Nutzen für alle Beteiligten. Den kann ich in Ihrem Antrag leider nicht erkennen. Denn das, was Sie hier beantragen, das wurde auf Bundesebene doch längst durch den kompetent besetzten Beirats „Umwelt und Sport“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) in die Wege geleitet. Es mag ein Zeichen für die Anerkennung der dort seit 1994 geleisteten Arbeit sein, dass Ihr Antrags sich großzügig in Form von kosmetisch umformulierten Textpassagen und mitunter wortwörtlichen Übernahmen beim 2017 veröffentlichten Positionspapier des Beirats „Sport 2020 – Impulsgeber für eine nachhaltige Gesellschaft“ bedient. Aber eines ist dieser Antrag ganz sicher nicht: Ein Beweis für politischen Einfallsreichtum!
Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung. Arbeitszeit ist auch eine wertvolle Ressource. Wir sollten unsere politische Arbeitszeit lieber nutzen, um Probleme anzugehen, für die es noch Lösungen zu finden gilt! Es existieren bereits Handlungsempfehlungen zu einem geregelten Interessensausgleich zur Konfliktverminderung zwischen Naturschutz- und Sportinteressen. In der Praxis werden diese längst auf unterschiedlichen Ebenen in der Zusammenarbeit von Bund, Ländern, Kommunen, Sport- und Naturschutzorganisationen berücksichtigt.
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