
Mit Erasmus+ hat die europäische Gemeinschaft 1987 ihr erstes Bildungsprogramm hervorgebracht.
Seit über 30 Jahren prägen Erasmus bzw. Erasmus+ unser Hochschulwesen. Erasmus+ stärkt den europäischen Zusammenhalt und fördert das Zusammenwachsen von Europa.
Die Internationalisierung nordrhein-westfälischer Hochschulen ist ein entscheidendes Kriterium für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich für eine Hochschule zu entscheiden.
Die zahlreichen Austausche haben vielfältige Multiplikatorwirkungen. Erasmus+ denkt in Dimensionen einer vernetzten Welt und vertieft die Kooperation zwischen Europa und auch anderen Kontinenten.
Die NRW-Koalition bekennt sich zu Europa und seiner gemeinsamen Identität, die durch Erasmus+ maßgeblich befördert wird. Daher freuen wir uns, dass die Landesregierung aktiv den Bildungsaustausch über das Jahr 2020 hinaus vorantreiben will. Zudem wollen wir prüfen, Erasmus+ verstärkt auf Auszubildende sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auszurichten.
Und schließlich kann es nach dem Brexit noch ein Mittel sein, um den Bildungsaustausch mit dem Vereinigten Königreich sicherzustellen.
Ich bin überzeugt, dass dieses Anliegen grundsätzlich von allen Fraktionen geteilt wird.
Anrede,
bitte gestatten Sie mir noch einige persönliche Anmerkungen.
Das ist aller Voraussicht nach meine letzte Rede in diesem Haus.
Als ich den Landtag vor vielen Jahren betreten durfte, hieß der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Wolfgang Clement. Die SPD war für alle anderen Parteien in NRW unschlagbar.
Die Oppositionsführer hießen Jürgen Rüttgers und Jürgen Möllemann – Jürgen Möllemann wurde kurzzeitig noch mein Sitznachbar.
Parteien wie die Piraten oder die AfD existierten schlichtweg noch nicht – und in Fraktions- und Ausschusssitzungen wurde selbstverständlich geraucht.
Ich durfte erleben, wie schwierig es ist eine Landesregierung zu erkämpfen und ich musste erleben, wie schnell man sie wieder verlieren kann.
Vieles ist im Wandel – die Parteienlandschaft hat sich stark verändert. Die Art der Kommunikation wird durch die Digitalisierung nicht immer nur positiv beeinflusst.
Meine ersten Eindrücke in Brüssel ergeben aber Folgendes:
Viele andere europäische Nationen schauen nach Deutschland und Nordrhein-Westfalen und sehen die enormen Potenziale in der wirtschaftlichen Entwicklung, in der Bildung in der persönlichen Entfaltung.
Die Hauptursache für die gute Verfassung unseres Landes ist die parlamentarische Demokratie. Bei aller Kritik stehen wir uns steht die Bundespublik nach wie vor in allen Sozialdaten mit an der Spitze der Welt. Bei uns wird nicht auf der Straße gestritten – sondern der Ort des Wortes ist das Parlament.
Natürlich gibt und gab es in diesem Haus auch Streit, zu dem ich auch meinen Teil beigetragen habe.
Ich erinnere mich gerne an die Debatten mit Karl Schultheis und Dietmar Bell, und auch Herrn Dr. Paul, der mir sogar ein Gedicht in einer seiner Plenarreden gewidmet hat.
Ich durfte erleben, wie sich dieses Parlament dem gesellschaftlichen Wandel gestellt hat und nach wie vor Entscheidungen trifft, die unseren nordrhein-westfälischen Bürgerinnen und Bürgern Zuversicht für die Zukunft geben.
Alle politischen Kräfte, die die parlamentarische Demokratie bekämpfen,
alle politischen Kräfte, die die parlamentarische Demokratie verächtlich machen, um daraus politisches Kapital ziehen zu wollen, sollten sich genauestens überlegen, was sie damit auf´s Spiel setzen.
Ich möchte mich bei allen Kolleginnen und Kollegen, bei vielen langjährigen Weggefährten und bei Ihnen allen bedanken für diese spannende und lehrreiche Zeit, die ich jetzt als Grundlage für meine weitere Tätigkeit mitnehmen werde.
Alles Gute.
Vielen Dank.
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