
Sehr geehrter Herr Präsident / sehr geehrte Frau Präsidentin,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
in den letzten beiden Jahren sind Gewalt, Terror und Krieg für uns leider allgegenwärtig geworden. Zum einen durch den schrecklichen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine und zum anderen durch den abscheulichen Terror der Hamas. Es sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die wir zutiefst verurteilen. Um Gewalt und Konflikten begegnen zu können, bedarf es auch wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Unsere starke Wissenschaftslandschaft in Nordrhein-Westfalen liefert bereits mit hoher interdisziplinärer Expertise einen großen Beitrag zur internationalen Friedens- und Konfliktforschung.
Etwa an der Universität Bielefeld: das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, an der Universität Duisburg-Essen: das Institut für Entwicklung und Frieden, an der Ruhr Universität Bochum: das Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht, in Bonn: das International Centre for Conflict Studies – das Teil der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft ist oder das Forschungskonsortium VesPoTec der RWTH Aachen, des Forschungszentrums Jülich und der Universität Duisburg-Essen.
Und wenn man in den Bereich der Kriminologie schaut, sind wir dort ebenfalls sehr gut aufgestellt – unter anderem mit dem Netzwerk der Kriminologie in Nordrhein-Westfalen.
In diesem Netzwerk sind zahlreiche Institutionen beteiligt, wie etwa Universitäten und Fachhochschulen in etlichen Städten von Aachen über Bochum bis Münster oder Siegen. Aber natürlich auch die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalens – mit ihren Standorten Bielefeld, Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen oder Köln.
Auch wenn ich nur ein paar Beispiele genannt habe, wird deutlich, dass wir hier bereits einiges an Expertise in Nordrhein-Westfalen zu bieten haben.
Die Komplexität der internationalen Friedens- und Konfliktforschung und der Bereich der Kriminologie erfordern eine möglichst breite Aufstellung und dabei eine hohe Interdisziplinarität.
Daher haben wir uns als Zukunftskoalition u.a. auch das Ziel gesetzt, den Bereich der Friedens- und Konfliktforschung weiter zu stärken.
Dabei ist uns aber wichtig, dass die inhaltliche Ausgestaltung und Schwerpunktsetzung nicht aus den Reihen der Politik vorgegeben werden.
Wir wollen – ganz im Sinne der Hochschulautonomie und der Wissenschaftsfreiheit – dass die Expertinnen und Experten in den Hochschulen und Forschungseinrichtungen die Forschungsschwerpunkte definieren.
Daher ist der vorliegende Antrag obsolet – aber wir stimmen der Überweisung in den Wissenschaftsausschuss zu.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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