Bericht aus Niedersachsen entlarvt Versagen im Fall Lügde auch im Kreishaus Lippe

10.09.2020
Dietmar Panske zum Frenzel-Bericht

Auf insgesamt 127 Seiten weist ein Bericht, der am Donnerstag im Niedersächsischen Landtag vorgestellt wurde, vor allem dem Jugendamt Hameln im Fall Lügde schwere Fehler nach. Er wirft allerdings auch ein schlechtes Licht auf die Amtsführung der damals zuständigen SPD-Landräte Tjark Bartels (Hameln-Pyrmont) und Dr. Axel Lehmann (Kreis Lippe). Dazu erklärt Dietmar Panske, Sprecher der CDU-Fraktion im PUA Kindesmissbrauch („PUA IV“):

„Eine unendlich lange Reihe von fachlichen Fehlern hat dazu geführt, dass die schlimmen Taten an Kindern auf dem Campingplatz von Lügde nicht verhindert wurden. Das hat der heute vorgestellte Bericht unmissverständlich klar gemacht. Diese Fehler wurden auf beiden Seiten der Landesgrenze gemacht, in Hameln-Pyrmont und in Lippe. Im Bericht heißt es wörtlich: ‚Es kam zu Fehleinschätzungen im Jugendamt. Hinweisen wurde nicht nachgegangen. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Jugendämtern ist nicht ausreichend erfolgt.'

Diese Bild hat auch der Untersuchungsausschuss hier in NRW gezeichnet. Die Kritik an der Arbeit des Landkreises Hameln-Pyrmont lässt sich daher auf den Landkreis Lippe übertragen. Weil die Behörden der beiden Landräte in Hameln-Pyrmont und im Kreis Lippe im Fall Lügde nicht zusammengearbeitet haben, mussten Kinder unnötig leiden. Besonders bedauerlich ist, dass diese Fehlerkette nicht abreißt. Denn aus Hameln-Pyrmont wird die Arbeit des Untersuchungsausschusses hier in NRW weiter blockiert, weil wichtige Landkreis-Mitarbeiter bislang ihre Zeugenaussagen verweigert haben.“

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