
Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Frau Ministerin,
meine sehr geehrten Damen und Herren !
Liebe Kolleginnen und Kollegen !
Kultur in Nordrhein-Westfalen sichtbar und erlebbar machen. Dies ist unverändert das Leitmotiv für unsere kulturpolitischen Aktivitäten und Akzente. Der kulturellen Bildung räumen wir dabei einen besonderen Stellenwert ein.
Denn nur diese ermöglicht eine breite, uneingeschränkte Teilhabe an unserem vielfältigen kulturellen Leben. Anders als die Vorgängerkoalition reden wir nicht nur über wichtige Themen, sondern handeln. Nachdem bereits 2010 ein erfolgreicher Modellversuch umgesetzt wurde, hat Rot-Grün nämlich sieben Jahre überhaupt nichts Substantielles in dieser Angelegenheit unternommen. Hehre Worte im Kulturfördergesetz, dem keine Taten in der Umsetzung folgten. Dies ist jetzt anders. Mit unserem Antrag nehmen wir das Thema aktiv auf und setzen dabei neue Maßstäbe.
Im Kern geht es darum, die kulturelle Bildung in Kindertagesstätten zu stärken und verbindlich zu gestalten.
Es liegt uns am Herzen, bereits im Kindes- und Jugendalter die Neugier auf Kunst und Kultur zu wecken, denn jedes Kind verfügt von Geburt an über ein großes kreatives Potential. Dieses gilt es zu wecken und weiterzuentwickeln. Gerade vor dem Hintergrund des Wegfalls vieler Angebote für Kinder und Jugendliche in der Pandemie ist es besonders wichtig, durch neue Ideen auch neue Zukunftsperspektiven aufzuzeigen.
Denn kulturelle Bildung ist kein Luxus, sondern wie gerade schon erwähnt, Grundlage für künftige kulturelle Teilhabe, die wir jedem Menschen in NRW ermöglichen wollen. Deshalb wollen wir noch mehr Kultur in unsere Kitas bringen – verbindlich und flächendeckend.
Nachhaltige Bildungserfolge bei Kindern sind besonders aussichtsreich, wenn vielfältige kulturpädagogische und künstlerische Angebote den Alltag unserer Kinder bereichern.
Das Modellprojekt mit zunächst 10 Kitas im Jahr 2010 hat dies bestätigt. Die Ergebnisse waren deutlich und überzeugend. Von diesen Erfahrungen profitierend wollen wir im Rahmen des Gesamtkonzeptes „Kulturelle Bildung NRW“ ein auf heutige Bedingungen angepasstes landesweites Programm aufsetzen. Für die Startphase stehen 1 Mio.€ zur Verfügung, durch die ein breites, landesweites Ausrollen des Programms ermöglicht wird. Wenn dies genauso erfolgreich verläuft wie das Modellprojekt vor elf Jahren, wird in der nächsten Legislaturperiode sicherlich eine weitere Aufstockung der Finanzmittel notwendig sein, der wir uns dann auch nicht verschließen werden.
Wichtig für den Erfolg des neuen Landesprogramms ist einerseits die Einbeziehung der Eltern: in die Prozesse durch Angebote im Bereich von Kreativität, Bewegung, Musik und nicht zuletzt durch intensive Beratung, denn ohne Widerhall und Reflektion in den Elternhäusern bleibt das Bemühen um das musisch-künstlerische Erblühen in der kindlichen Entwicklung kraftlos.
Der Modellversuch hat darüber hinaus gezeigt, dass es genauso wichtig ist, „Kunstprofis“ in den Kitas einzusetzen, d.h. Künstlerinnen und Künstler bzw. Erzieherinnen und Erzieher mit entsprechenden Qualifizierungen. Deshalb wollen wir zusätzlich Qualifizierungsangebote schaffen für Künstlerinnen und Künstler, die mit den Kita-Kindern arbeiten wollen, und Erzieherinnen und Erzieher im Hinblick auf kommende kulturelle Bildungsprojekte fortbilden.
Kultur ist ein wichtiger Kitt für unsere Gesellschaft. Deshalb kann man nicht früh genug damit anfangen, das Interesse an Kunst und Kultur zu wecken. Mit unserem heutigen Antrag beauftragen wir die Landesregierung, die kulturelle Bildung in Kitas auf den geschilderten Ebenen verbindlich zu gestalten und zu verbessern.
Den Entschließungsantrag der SPD halten wir nicht für zielführend, da er weder klar fokussiert ist noch eine entsprechende Gegenfinanzierung vorweist. Ein typischer Oppositionsantrag halt.
Wir als NRW-Koalition möchten eine solide Basis im Rahmen des Gesamtkonzeptes Kulturelle Bildung NRW schaffen. Wir setzen uns für ein gutes landesweites Programm zur Förderung von Projekten im Elementarbereich sowie die Bereitstellung von hochwertigen Qualifizierungsangeboten für diejenigen Künstlerinnen und Künstler, Erzieherinnen und Erzieher, die diese Aufgaben in der frühkindlichen Bildung übernehmen wollen, ein.
Ich bitte Sie, unserem Antrag zuzustimmen und damit den Kulturstandort NRW zu stärken.
Vielen Dank !
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