Bianca Winkelmann zu TOP 13 "Lebensmittelverschwendung auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette bekämpfen"

24.08.2023

Anrede
Es ist hier in dieser Woche schon das ein oder andere Mal angesprochen und zurecht kritisiert worden: Die SPD-Fraktion hat in dieses Plenum sage und schreibe null Anträge eingebracht. Zu keinem Thema. Nichts. Deutlicher könnten die Sozialdemokraten ihre Ideenlosigkeit kaum zur Schau stellen, das grenzt wirklich an Arbeitsverweigerung.
Dass wir heute trotzdem über einen Antrag Ihrer Fraktion sprechen, hat damit zu tun, dass wir im umgekehrten Verfahren über einen Antrag von SPD und FDP aus dem Februar beraten.
Die Überschrift klingt tatsächlich vielversprechend: „Lebensmittelverschwendung auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette bekämpfen.“ Und der Inhalt selbst beschreibt im Wesentlichen Tatsachen über Art und Umfang der Verschwendung.
Pro Jahr wirft jede Verbraucherin und jeder Verbraucher durchschnittlich 78 Kilogramm Lebensmittel weg – soweit die Statistik.
Besonders ärgerlich ist es, wenn Lebensmittel weggeworfen werden – vielleicht aus optischen Gründen oder aus Angst wegen des abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatum –, obwohl sie noch bedenkenlos zu verzehren sind.
Das darf uns natürlich nicht egal sein. Jedes weggeworfene Lebensmittel ist sowohl aus ökologischer als auch wirtschaftlicher Sicht eines zu viel.
Das Land NRW nimmt sich dieser Verantwortung an. Es wird bereits einiges unternommen, um Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu bewahren.
Ein wichtiger Partner ist dabei die Verbraucherzentrale, die seit Jahren mehr Geld erhält um, die Konsumenten zu klugen Verbrauchern zu machen. Es geht zum Beispiel darum, den Menschen zu erklären, wie sie ihre Lebensmittel von A wie Apfel bis Z wie Zwiebel richtig lagern.
Ebenfalls vom Ministerium gefördert wird die Seite www.mehrwert.nrw. Dort gibt es hilfreiche Informationen zur Rettung von Lebensmitteln und zu lokalen Initiativen.
Geht es um die wichtigsten Player zur Rettung von Lebensmitteln, unsere engagierten Tafeln, hat das Sozialministerium in der Energiekrise beispielsweise mit entscheidenden Hilfen unterstützt. Auch das ist ein wichtiger Beitrag zum Thema.
Kurzum: In NRW passiert etwas und unsere Zukunftskoalition ist gewillt, die Lebensmittelverschwendung weiter zu bekämpfen.
Anfang des Jahres hatten wir zum Beispiel in unserem Antrag für eine ganzheitliche Ernährungsstrategie in NRW klar gemacht, dass weitere Maßnahmen zu ergreifen sind, um die Lebensmittelverschwendung auf allen Ebenen von den Erzeugern bis zu den Verbrauchern zu reduzieren.
Insofern kommen SPD und FDP mit ihrem Antrag ein bisschen spät. Man kann auch den Eindruck gewinnen, das sie einfach Teile unseres Antrages übernommen haben. Allerdings setzen Sie in meinen Augen teilweise die falschen Prioritäten. Nicht alles, was gut klingt, ist auch wirklich hilfreich.
Containern beispielsweise zu legalisieren ist, aus meiner Sicht der falsche Weg. Hier sollte der Lebensmitteleinzelhandel vielmehr überlegen, welche Maßnahmen nötig sind, um Lebensmittel gar nicht erst in den Müll zu werfen.
Und viel entscheidender ist es außerdem: Egal ob es nun um gesunde Ernährung, den Wunsch nach mehr Regionalität oder eben die Rettung von Lebensmitteln geht, sind wir als CDU überzeugt, bei den Jüngsten ansetzen zu müssen. Da gilt das alte Sprichwort: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Ich bin mir sicher, dass ein Kind, das mal einen Bauernhof besucht hat und gesehen hat, welche Arbeit nötig ist, um ein Feld zu bestellen, eine Möhre zu ernten oder einen Liter Milch zu erhalten, mit anderen Augen am Küchentisch sitzen wird.
Unser Ziel muss es sein, dass jedem Menschen klar ist: Der Becher Joghurt, die Scheibe Brot oder das Stück Käse sind keine Selbstverständlichkeit und gehören nicht in die Mülltonne.
Lebensmittel sind im wahrsten Sinne des Wortes Mittel zum Leben. Das muss in den Köpfen der Verbraucherinnen und Verbraucher verankert werden.
Herzlichen Dank