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Jeder von uns hat Berührungspunkte mit der Logistik: Ohne diese Branche landet kein Es-sen auf dem Teller und kann kein Windrad gebaut werden. Ein belastbares Logistiknetz ist essenziell für die Wirtschaft und die Menschen in Nordrhein-Westfalen. Die Verfügbarkeit sämtlicher Produkte, die wir kaufen, essen oder die Unternehmen produzieren, wird von der Logistikbranche gewährleistet.
Allerdings steht das Transportwesen vor großen Herausforderungen. Der Sanierungsbedarf der Verkehrsinfrastruktur macht sich täglich bemerkbar. Unternehmen suchen händerin-gend nach Fachkräften. Die Verlagerung von der Straße auf Schienen und Wasserstraßen gestaltet sich als schwierig. Mit der Digitalisierung und dem Einsatz von KI-Systemen bie-ten sich jedoch große Chancen für einen effizienten Warenverkehr in Nordrhein-Westfalen.
Im Rahmen eines Werkstattgesprächs hat sich die CDU-Landtagsfraktion mit Experten über Herausforderungen und Chancen im Transportwesen ausgetauscht – nicht im Land-tag, sondern nah am Geschehen: in den Räumen der L.W. Cretschmar GmbH & Co. KG in Düsseldorf.
„Nordrhein-Westfalen ist ein weltoffenes Land. Wir leben vom Handel mit unseren Nach-barn. Deshalb sind wir auf unsere Transportwege angewiesen“, sagte Oliver Krauß, ver-kehrspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. „Der demographische Wandel der Nachkriegsjahre hat auch unsere Infrastruktur erfasst. Zäsuren in der Verkehrspolitik waren in den vergangenen Jahren die Gründung der Autobahn GmbH, die Hochwasserkatastro-phe und der Ukrainekrieg, der uns als Gesamtwirtschaft unter Druck stellt. Wir sind als Landtagsfraktion täglich mit den Herausforderungen der Logistik befasst. Der Erfolg in Nordrhein-Westfalen basiert auf den Strukturen von Partnerschaft und Kooperation.“
Andrea Mahlmann, Prokuristin der Heinrich Mahlmann GmbH, berichtete, dass ihr Prob-lem zu wenige Aufträge sind – die Menschen halten ihr Geld fest. „Wir haben den Transport mit der Bahn probiert. In der kurzen Auslieferungszeit für Möbel ist es nicht möglich, die Bahn zu nutzen. Es wird immer Güter geben, die am besten auf der Straße transportiert werden können. Die Überlegungen gehen in Richtung E-LKW oder Wasserstoff. Als kleiner Spediteur ist das Invest für die Umstellung der LKWs eine große Herausforderung. Unser Wunsch ist, dass zumindest in die Entbürokratisierung Bewegung reinkommt.“
„Uns treiben die strukturellen Veränderungen in der Industrie in Nordrhein-Westfalen um. Wir sehen Produktionsverlagerungen, die nicht mehr zurückkommen“, sagte Markus Ban-gen, CEO der Duisburger Hafen AG. „Zentral ist für uns das Fachplanungsrecht. Der größ-ten Verzögerer in allen Feststellungsverfahren sind die Bearbeitungszeiten in den Planfest-stellungsbehörden. Es braucht klare Fristen für Genehmigungen. Auf allen Ebenen fehlt Planungssicherheit. Die Binnenschifffahrt verliert traditionelles Warengut wie Kohle und Stahl. Die Energiewende wird jedoch ohne Binnenschifffahrt niemals funktionieren.“
Jan Heitmann ist Director Public Affairs bei UPS. Er berichtete von kleinen Verbesserun-gen: „Thanksgiving in den USA ist traditionell ein Kickoff in die heiße Phase des Jahres bis hin zu Weihnachten.“ Es müsse aber etwas getan werden, damit der Luftverkehr akzepta-bel bleibt. „Mit einer Frachtmaschine werden 140 Tonnen transportiert. Das lässt sich nicht so einfach kompensieren. Ein Problem ist, dass es Beimischungsquoten für nachhaltigen Kraftstoff gibt, dieser Kraftstoff jedoch absehbar nicht in ausreichender Menge verfügbar sein wird.“
„Wir haben seit Corona keine Kontinuität mehr. Die deutsche Infrastruktur bremst uns aus“, sagte Thilo Beuven, Geschäftsführer R.A.T.H GmbH. „Es geht nicht darum, dass das Bauen so teuer ist, die Bürokratie darum herum ist das Problem. Uns ist es gelungen, Jahr für Jahr zu wachsen. Die Frage ist: Wie viel kann man auf die Schiene verlagern, wenn die Infrastruktur nicht funktioniert? Wenn man nicht mehr garantieren kann, dass ein Zug an-kommt, dann haben wir ein Problem. Dabei ist die Schiene sehr emissionsarm und kann sehr viele Lasten mit wenig Personal befördern. Umleitungstraßen müssen elektrifiziert werden – der größte und einfachste Hebel, um noch umweltfreundlicher zu werden.
Matthias Goeken, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Landtag, fasste zusammen: „Brücken, Schiene und Wasserstraßen brauchen endlich wieder eine verlässliche Perspek-tive.“
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