
Fotos: Ralph Sondermann / CDU-Landtagsfraktion
Während in Rom zeitgleich das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes begann, hat im nordrhein-westfälischen Landtag ein Gespräch zwischen der CDU-Landtagsfraktion und führenden Vertretern der katholischen Kirche stattgefunden. Der symbolträchtige Zeitpunkt – ein Moment des Aufbruchs in der Weltkirche – bildete den Rahmen für ein offenes, konstruktives und inhaltlich tiefgehendes Treffen.
Der geschäftsführende Vorstand der CDU-Fraktion kam mit (Erz-)Bischöfen, Generalvikaren und leitenden Vertretern des Katholischen Büros NRW zusammen, um über zentrale gesellschaftliche und politische Themen zu diskutieren. Im Mittelpunkt des Austauschs standen die Rolle der Kirche im politischen Raum, die Zukunft kirchlicher Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Krankenhäuser, migrationspolitische Positionierungen sowie Fragen des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts. Dabei wurde deutlich, dass es viele gemeinsame Anliegen gibt: den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Nordrhein-Westfalen zu stärken und die Verantwortung gegenüber den Menschen ernst zu nehmen.
CDU-Fraktionsvorsitzender Thorsten Schick betonte die Bedeutung des kontinuierlichen Dialogs mit den Kirchen: „In einer sich wandelnden Gesellschaft braucht es Institutionen, die Orientierung geben, Vertrauen stiften und Verantwortung übernehmen – die Kirchen erfüllen dabei eine zentrale Rolle. Besonders mit Blick auf die Einrichtungen und dem Engagement der Kirche in der frühkindlichen Bildung, der Krankenhausversorgung und dem Kinderschutz möchte die CDU-Fraktion den verlässlichen Austausch fortsetzen und gemeinsame Lösungsansätze entwickeln. Die Kirchen leisten viel für unser Gemeinwesen – im Alltag, in der Begleitung von Menschen und in der Debatte über grundlegende Werte. Es ist gut, dass wir im Gespräch bleiben.“
Auch seitens der katholischen Kirche wurde das Treffen als starkes Zeichen der Partnerschaft gewürdigt. Der Erzbischof von Paderborn, Dr. Udo Markus Bentz, sagte: „Gerade in einer Zeit gesellschaftlicher Spannungen braucht es das Gespräch zwischen Kirche und Politik. Wir nehmen Verantwortung wahr – in unseren Einrichtungen, im Engagement für Gerechtigkeit und als Stimme des Gewissens. Der heutige Austausch ist ein wichtiges Zeichen der gegenseitigen Wertschätzung und des gemeinsamen Interesses am Wohl der Menschen. Und es ist immer besser, miteinander zu reden statt übereinander.“
Ein besonderes Augenmerk galt der Situation katholischer Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen, aber auch den kirchlichen Einrichtungen in der Pflege und der Gesundheitsversorgung und Land. Angesichts steigender Kosten und anhaltendem Fachkräftemangel wiesen die Kirchenvertreter auf zunehmende Belastungen hin. Die CDU-Fraktion machte deutlich, dass das Land kirchliche Einrichtungen in seiner neuen Krankenhausplanung mitgedacht hat und Nordrhein-Westfalen so viel wie nie zuvor in frühkindliche Bildung investiert – verbunden mit gezielten Maßnahmen zur Fachkräftesicherung. Die CDU unterstrich, dass sie konfessionelle Einrichtungen als unverzichtbaren Bestandteil der Bildungs- und Versorgungslandschaft schätzt und die politischen Rahmenbedingungen entsprechend weiterentwickeln will.
In Bezug auf die migrationspolitische Debatte tauschten sich beide Seiten offen aus. Der konfessionsverbindende Religionsunterricht in NRW wurde als positives Beispiel für gelingende Kooperation hervorgehoben. Die CDU sieht darin ein Modell, das nicht nur konfessionelle Bildung stärkt, sondern auch einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leistet. Das Thema Missbrauchsprävention war weiterer Bestandteil des Gesprächs. Das Treffen endete mit dem gemeinsamen Wunsch, den etablierten Dialog fortzusetzen. In Zeiten gesellschaftlicher Veränderungen sehen sich CDU-Fraktion und katholische Kirche in einer gemeinsamen Verantwortung – für ein solidarisches Miteinander, für verlässliche Strukturen und für eine Politik, die sich an christlichen Werten orientiert. Das Gespräch im Landtag war Ausdruck dieser Haltung – und ein Zeichen, dass Kirche und Politik auch künftig in engem Austausch bleiben wollen.
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