
Sehr geehrte Frau Präsidentin / sehr geehrter Herr Präsident,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
Kitas und Offene Ganztagsschulen sind weit mehr als Betreuungseinrichtungen. Sie sind Bildungsorte, Integrationsorte, Orte der frühen Chancen. Wenn dieses Fundament ins Wanken gerät, trifft das unsere Gesellschaft insgesamt. Deshalb tragen wir hier im Landtag eine besondere Verantwortung.
Als Mutter – und als Begleiterin vieler Familien in meinem Wahlkreis – weiß ich sehr genau, welche Bedeutung verlässliche Betreuung und Förderung hat. Ich erinnere mich an Anrufe besorgter Eltern in den frühen Morgenstunden, wenn die Kita plötzlich schließen musste. Diese Sorgen sind real, sie belasten Familien und sie verdienen unsere volle Aufmerksamkeit.
Doch wir müssen auch Verantwortung zeigen. Wir dürfen keine Versprechen machen, die im Alltag der Kitas und OGS nicht tragfähig sind.
Wir sind uns einig:
Die Beschäftigten leisten Herausragendes. Sie verdienen Wertschätzung und gute Arbeitsbedingungen. Aber Wertschätzung heißt nicht, jeden Wunschzettel durchzuwinken, sondern verlässlich finanzierbare Rahmenbedingungen zu schaffen. Genau das unterscheidet die schwarz-grüne Koalition von dem, was die SPD in ihrem Antrag vorlegt.
Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD,
Sie fordern eine Vollfinanzierung der praxisintegrierten Ausbildung, mehr Vergütung, mehr Schulplätze, kleinere Gruppen, Funktionsstellen, Sockelfinanzierung – und vieles mehr.
Das klingt gut, aber es fehlt jedes Konzept zur Finanzierung. So entsteht ein Wunschzettel ohne Antworten. Milliardenforderungen ohne Gegenfinanzierung schaffen keine Lösungen, sondern neue Unsicherheiten – bei Beschäftigten, Trägern und Familien.
Die NRW-Zukunftskoalition setzt dagegen auf Verlässlichkeit. Wir haben die PiA-Ausbildungsplätze ausgeweitet und stellen dafür rund elf Millionen Euro bereit. Wir investieren in die Qualifizierung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern. Und wir haben das Kita-Helfer-Programm trotz schwieriger Haushaltslagen fortgeführt. Das ist konkrete Politik, die wirkt.
Natürlich:
Fachkräftemangel und Haushaltslage sind große Herausforderungen – bundesweit. Doch zugleich gilt: Wir haben so viele Fachkräfte und so viele Landesmittel im System wie noch nie.
Zur Sockelfinanzierung:
Sie bedeutet eine komplette Systemumstellung mit dauerhaften Mehrkosten. Diese Mittel würden dann beim Platzausbau fehlen. Verantwortliche Politik heißt abwägen, wo wir mit gezielten Maßnahmen mehr erreichen, als wenn wir das System umstürzen.
Und zum Vorwurf der „Deprofessionalisierung“:
Das Gegenteil ist richtig. Unterstützungskräfte sind keine Ersatzfachkräfte, sondern eine sinnvolle Ergänzung. Helfer im Alltag, Verwaltungsentlastung für Leitungen – das stärkt die Fachkräfte. Mit der neuen Personalverordnung haben wir hier einen wichtigen Schritt getan.
Am Ende geht es nicht um Schlagzeilen, sondern um Kinder und Familien. Sie brauchen Verlässlichkeit, Qualität und Planbarkeit. Wir handeln verantwortungsvoll, wägen ab und investieren dort, wo es wirklich Wirkung entfaltet.
Der Antrag der SPD reiht Forderungen aneinander, ohne Umsetzung und Finanzierung zu erklären. Unsere Aufgabe ist es, solide Schritte zu gehen, die dauerhaft tragen.
Die CDU-Fraktion steht für diesen Weg:
Wir bauen Ausbildung und Unterstützung aus, wir entlasten Fachkräfte und investieren in Qualität und Verlässlichkeit. Das ist wirksam, finanzierbar und nachhaltig.
Wir stimmen einer Überweisung des Antrags zu.
Vielen Dank.
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