Herr Präsident,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich erinnere mich noch sehr gut an den Start unserer Kinderschutzkommission – seitdem ist viel passiert.

Die Vorsitzende sagte es bereits: wir haben intensiv getagt, haben viele Experten gehört und nach möglichen Lücken im Netz gesucht, die es den Tätern, den Pädokriminellen, leicht machen.

Diese Lücken müssen geschlossen werden und jeder Täter sollte nicht mehr ruhig schlafen können.

Ich persönlich bin an dies grausame Thema herangegangen, indem ich mit betroffenen Erwachsenen gesprochen habe, um zu verstehen, warum sie sich als Kinder nicht wehren konnten.

Warum ihre Verzweiflung nicht gesehen wurde?! Warum ihnen nicht schneller geholfen wurde?!

Das war sehr bewegend und ich möchte an dieser Stelle allen danken, die sich mir geöffnet haben und unsere wichtige Arbeit somit unterstütze.

Gerade jetzt in der Pandemie steigen die Anrufe und Nachrichten bei den Hilfetelefonen, beispielsweise aber auch bei Krisenchat.

Auf der anderen Seite müssen wir im Bereich der Prävention unsere Kinder und Jugendlichen fit machen.

Sie sensibilisieren und über die Gefahren im Internet aufklären. Und ihnen Anlaufstellen geben, wenn sie Probleme im Netz haben und Hilfe brauchen.

Ich möchte an dieser Stelle auch klicksafe oder Zebra nennen.

Was ich nicht vergessen kann, sind meine Besuche beim LKA und der ZASt – der Zentralen Auswerte- und Sammelstelle Kinderpornographie – unvorstellbar sind die Grausamkeiten, die Kinder angetan werden.

Wenn wir über Missbrauch, über sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendliche denken, dann hat jeder eine bestimmte Vorstellung.

Aber wenn man einmal in diese Hölle eingetaucht ist, dann muss man
feststellen: Es ist nicht ansatzweise so wie vorgestellt - sondern noch viel viel viel schlimmer! Grausam!

An dieser Stelle möchte ich daher - auch im Namen meiner Fraktion -den Polizisten und allen Beteiligten danken für ihre hervorragende Arbeit.

Es ist nicht einfach, wenn man tagtäglich solch Material sichten muss. Aber nur dadurch und dass diese engagierten Ermittler nicht locker lassen, werden die Täter überführt.

Sie haben unser aller Respekt und großen Dank verdient!

Dank haben auch unser Innenminister Herbert Reul, Minister Stamp, Staatssekretär Bothe verdient und mit ihnen die gesamte Landesregierung.

Das Handlungs- und Maßnahmenkonzept, welches in der interministeriellen Arbeitsgruppe erstellt wurde, und worin wir zahlreiche Erkenntnisse aus der Kinderschutzkommission und dem PUA Lügde wiederfinden – das Konzept ist weit über die Grenzen unseres Bundeslandes hinaus beachtet worden.

Herr Rörig, der Unabhängige Beauftrage der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Missbrauchs von Kindern, sagte erst kürzlich in unserer Runde:

Zitat: „Ich freue mich, dass sie in NRW mit beachtlicher Kraft, Energie und Konsequenz unbestritten auf dem richtigen Weg sind."
Er bezeichnete „NRW als die Avantgarde des Kinderschutzes".

Ich gebe zu - dass mich das erfreut hat und es sollte zugleich für uns Ansporn sein, dass wir noch besser werden!

Wenn wir unseren Blick nach vorn richten, dann kommen als Nächstes die Ergebnisse aus unserm in Auftrag gegeben Gutachtens zu den Jugendämtern. Es geht darum, Organisation, Standards, Qualität, Fortbildung und Weiterbildung in den nordrhein-westfälischen Jugendämter zu untersuchen und auf den Prüfstand zu stellen.

Weiterhin kommen die Bereiche Schule aber eben auch Polizei und Justiz auf uns in der Kinderschutzkommission zu und ich bin mir sicher, dass weitere Themen folgen werden.

Denn: die Arbeit wird nie enden - ganz im Gegenteil, wir sind gefordert und sollten den Anspruch haben, dass wir unsere Kleinsten unterstützen, sie schützen und anhören.

Dass wir alle nicht nur hinschauen, sondern auch nicht mehr wegschauen und dementsprechend handeln.

Sie können sich sicher sein:

Wir als CDU-Landtagsfraktion werden weiterhin unsere ganze Kraft wachsam für unsere Kleinsten geben und ich persönlich bin gern bei diesem schwierigem Thema mit Herzblut dabei.