Fachkräfteoffensive im Handwerk und Mittelstand

04.05.2023
Zimmermann/Goeken:

Als schwarz-grüne Koalition haben wir das Ziel, Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas zu machen. Um den Transformationsprozess voranzubringen, braucht es Fachkräfte. Mit dem am Mittwochabend beschlossenen gemeinsamen Antrag „Arbeits- und Fachkräfteoffensive – Herausforderungen der Energiewende mit den Potenzialen des handwerklichen und des industriellen Mittelstands begegnen“ wollen wir die Rahmenbedingungen zur Fachkräftesicherung im Handwerk und Mittelstand weiter verbessern. Dazu erklären Marc Zimmermann, Sprecher für Handwerk und Mittelstand der GRÜNEN Landtagsfraktion, und Matthias Goeken, Beauftragter für das Handwerk der CDU-Fraktion:

Marc Zimmermann: „Wir wollen die Energie-, Bau-, Mobilitäts-, und Wärmewende gestalten, dafür brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte. Sie sind für die Umsetzung dieser Transformationsprozesse unabdingbar: Sie installieren Solaranlagen oder Pelletheizungen, bauen Windenergieanlagen oder zeigen neue Wege der Energieeffizienz im Gebäudemanagement auf. Da der Fachkräftemangel allgegenwärtig ist, brauchen wir eine Fachkräfteoffensive im Handwerk und Mittelstand – wir wollen alle Potenziale ausschöpfen und inklusiv denken. Unabhängig von Herkunft, Geschlecht und schulischer Bildung – alle werden gebraucht, um die Aufgaben von Morgen zu bewältigen.
Dafür wollen wir die Ausbildung in Handwerk und Mittelstand attraktiver machen. Dazu gehören unter anderem bessere Rahmenbedingungen, eine echte Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung, die Absicherung kleiner Fachklassen in den Berufsschulen und -kollegs sowie eine zeitgemäße Ausstattung der Bildungseinrichtungen. Zudem wollen wir das Matching Ausbildungsinteressierter mit Betrieben optimieren und weiterentwickeln. Aber auch die Zuwanderung von Arbeits- und Fachkräften muss ebenso in den Fokus genommen werden, wie die Entlastung der Betriebe von überbordender Bürokratie.“

Matthias Goeken: „Wir brauchen einen starken handwerklichen und industriellen Mittelstand. Das Handwerk ist das Rückgrat der nordrhein-westfälischen Wirtschaft und spielt bei der Fachkräftesicherung eine große Rolle. Bei einigen Leistungen liegt die Wartezeit mittlerweile bei 10 bis 14 Wochen oder länger. Die Ursache hierfür liegt ganz klar beim Fachkräftemangel – und auch andere Branchen leiden unter diesem Problem. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber auf Ausbildungsstellen nimmt weiter ab. Wir setzen uns dafür ein, dass sich wieder mehr Menschen für eine Ausbildung entscheiden. Berufliche und akademische Bildung müssen gleichwertig sein. Es muss mehr Qualifizierung und Weiterbildung geben. Wir können Fachklassen in Handwerks- und Industrieberufen absichern, indem wir ihre Mindestgrößen anpassen. Wichtig ist auch, dass eingewanderte Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Lage sind, eine Ausbildung beginnen zu können und dass die Anwerbung und Integration von Arbeits- und Fachkräften leichter wird.“