
Die begrenzte Einreise von Saisonarbeitskräften aus dem Ausland soll unter strengen Auflagen möglich werden, wie die Bundesregierung jetzt entschieden hat. Auch die CDU-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen hatte sich zuvor dafür stark gemacht. Dazu Bianca Winkelmann, landwirtschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion:
„Insbesondere im Bereich des Obst- und Gemüseanbaus sind unsere Landwirte auf zahlreiche erfahrene Arbeitskräfte angewiesen. Viel konnte hier durch die Vermittlung von Helfern aus dem Inland sowie arbeitsrechtliche Flexibilisierungen bereits erreicht werden. Tausende haben sich freiwillig gemeldet, um mitzuhelfen – ein starkes Signal, dass wir in NRW zueinander und zu unseren Landwirten stehen. Zusätzlich sind die Betriebe aber dringend auf die routinierten Erntehelfer gerade aus dem Ausland angewiesen.
Hier in Nordrhein-Westfalen benötigen wir für diese Saison 53.000 Saisonarbeitskräfte, zurzeit sind etwa 8300 vor Ort. Die Ernte wartet nicht und auch Aussaaten kann man nicht verschieben. Um die Verbraucher auch während der Corona-Pandemie mit ausreichend und hochwertigen heimischen Lebensmitteln zu versorgen, sind die Landwirte auf die Mitarbeit ausländischer Saisonarbeitskräfte angewiesen – das sind Fachkräfte auf ihrem Gebiet.
Wir als CDU-Landtagsfraktion und auch Ministerin Ursula Heinen-Esser haben kürzlich Bundesinnenminister Horst Seehofer in einem Brief darum gebeten, die Regelungen zur Einreise von Erntehelfern aus Osteuropa so zu modifizieren, dass diese wieder nach Deutschland einreisen können, denn Hilfskräfte können erfahrene Saisonarbeiter nicht ersetzen. Berlin hat hier schnell reagiert und besonnen gehandelt. Die jetzt durch die Bundesregierung geschaffene Möglichkeit, dass Helfer unter strengen Infektionsschutzkontrollen wieder einreisen dürfen, ist deshalb eine gute Neuigkeit für unsere Landwirte und auch für uns alle als Verbraucher. Es ist ein guter Kompromiss im Zielkonflikt zwischen Infektionsschutz und Sicherung der Ernte. Die Bundesregierung hat gleichzeitig in Abstimmung mit den Bauernverbänden die Vorgaben für strenge Hygienevorschriften bei Anreise, Unterbringung und während der Arbeit geregelt.
Die 80.000 Erntehelfer, die nun im April und Mai per Flugzeug nach Deutschland einreisen dürfen, sichern unsere Ernte in dieser schweren Zeit, werden den Bedarf der Landwirtschaft aber nicht zu 100 Prozent decken können. Zusätzliche helfende Hände werden trotzdem benötigt. Deshalb rufen wir weiter dazu auf, bei freien Kapazitäten seine Hilfe über die Plattform www.daslandhilft.de anzubieten. Weitere Erleichterungen, wie zum Beispiel die Absenkung der bisher sehr niedrigen Zuverdienstgrenze für Asylbewerber, bleiben noch zu diskutieren.“
Einen Video-Chat mit Bianca Winkelmann zum aktuellen Thema gibt’s hier:

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