
Sehr geehrter Herr Präsident,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine Damen und Herren,
Kunst und Kultur bereichern unser Leben und erweitern unser Denken. Wir möchten, dass unsere vielfältige Kulturlandschaft in NRW auch die gesellschaftliche Vielfalt vor, auf und hinter der Bühne widerspiegelt. Deshalb werden wir unser bereits bestehendes starkes Engagement nochmal ausbauen, um mehr Diversität und Teilhabe in Kunst und Kultur zu ermöglichen.
Die letzte Landesregierung hat bereits 2021 erfolgreich das Gesamtkonzept „Diversität und Teilhabe in Kunst und Kultur“ angestoßen, das auf die drei Handlungsebenen setzt:
1. Die inhaltlich-strategische Ebene: Diversität als Querschnittsthema in Förderverfahren, Jurys, Gremien und Verbänden gestalten, Dialog und Beteiligung fortführen
2. Beratung und Qualifizierung: Angebote für Projektträger, Verbände, Einrichtungen und Kommunen weiter ausbauen und verknüpfen
3. Die Projektförderebene
Mit dem Gesamtkonzept hat das Land einen mehrschichtigen Prozess angestoßen, der mit konkreten Maßnahmen Diversität im Kunst- und Kulturbereich strukturell fördert und gestaltet. Ziel war und ist es, Benachteiligungen auf Grund von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Alter oder sexueller Identität abzubauen und Chancengleichheit herzustellen. Die Maßnahmen umfassen den Abbau von Zugangsbarrieren in bestehenden Strukturen – etwa in Programmen und Verfahren der Kulturförderung –, die Unterstützung von diversitätssensiblen Veränderungsprozessen in Kulturverwaltungen von Land und Kommunen, Verbänden und Kulturinstitutionen sowie die Förderung von unterrepräsentierter künstlerischer Arbeit.
Im Haushalt 2023 haben wir der Titelgruppe 66 Diversität und Teilhabe ganze 3,25 Mio. Euro zugeschrieben. Das sind über eine Million Euro mehr als im Vorjahr oder auch eine Steigerung von fast 50 Prozent. Mit den laufenden Programmen – dem Diversitätsfonds Nordrhein-Westfalen, dem Förderprogramm „Neue Normalität“ und den Ergänzungsmitteln für Barrierefreiheit – machen wir bereits einen echten Unterschied. Nordrhein-Westfalen ist mit seiner Größe und seiner kulturellen Vielfalt hier als Vorreiter unterwegs. Erst Ende März hat unsere Kulturministerin Ina Brandes mitgeteilt, dass die zweite Förderrunde für den Diversitätsfonds um 500.000 Euro erhöht worden ist und somit 73 Projekte mit über 1,2 Millionen Euro gefördert werden können. Die Nachfrage von über 250 Anträgen zeigt, dass das Thema Diversität gefragt ist wie nie.
Schon für September dieses Jahres plant unsere Ministerin den Diversitätskongress. Hier tritt das Land mit den Kunst- und Kulturschaffenden erneut in den Dialog und rückt das Thema in den Fokus.
Sehr geehrte Damen und Herren,
bereits jetzt gibt es eine Vielzahl von hervorragenden Beispielen, wie Diversität vor, auf und hinter der Bühne im Kunst- und Kulturbetrieb gelebt und gefördert wird. Wir unterstützen das, wollen uns aber nicht in die Kunstfreiheit einmischen.
Vielmehr möchten wir die Akteure bei der Transformation zu mehr Diversität und gesellschaftlicher Teilhabe unterstützen.
Deshalb fordern wir mit unserem Antrag, ein regelmäßiges Monitoring zu entwickeln, um Diversitätsprozesse in allen Bereichen der Kulturförderung zu begleiten und umzusetzen. Dieses Monitoring soll auch klären, inwieweit bei der Mittelvergabe Aspekte der Diversität berücksichtigt werden.
Ein besonders wichtiges Anliegen ist mir beim Thema Diversität vor allem die Nachwuchsgewinnung und Nachwuchsförderung, egal ob als aktive Akteure im Kunst- und Kulturbetrieb, ob in führenden oder ausführenden Positionen auf oder hinter der Bühne oder im Publikum. Wenn wir jetzt die Nachwuchsförderung in den Blick nehmen, werden wir es schaffen, auch zentrale und wichtige Positionen im Kunst- und Kulturbetrieb zukünftig divers besetzen zu können. Machen wir uns nichts vor: Aktuell ist dort noch viel Luft nach oben. Aber verstehen Sie mich richtig: Für mich steht die Nachwuchsförderung selbstverständlich unter dem Anspruch, künstlerisches Potenzial zu fördern und somit Qualität und Akzeptanz sicherzustellen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
zum Abschluss möchte ich bei Ihnen allen dafür werben, unserem Antrag von CDU und Grünen zuzustimmen und sich aktiv für eine vielfältigere und inklusivere Kulturlandschaft in Nordrhein-Westfalen einzusetzen. Wir wollen sicherstellen, dass alle Menschen, unabhängig von Herkunft Geschlecht, sexueller Orientierung, Bildung, Behinderungen, Vermögensverhältnissen oder Alter an der ausgezeichneten Kulturlandschaft in unserem Land teilhaben können.
Vielen Dank.
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