Heike Wermer zu TOP 2 "Kulturelle Bildung für die Zukunft stärken!"

12.06.2024

Sehr geehrter Herr Präsident,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine Damen und Herren,

auf Einladung des Landesverbandes der Musikschulen NRW habe ich das Familienzentrum am Sedansberg in Wuppertal besucht und mir ein persönliches Bild vom Programm „Kita und Musikschule“ gemacht. Was soll ich sagen? Ich war und bin noch immer begeistert! Leuchtende Kinderaugen, engagierte Erzieherinnen und Musikpädagoginnen, strahlende Gesichter von Groß und Klein.
Was steckt hinter dem Programm „Kita und Musikschule“? Es ist eine Kooperation zwischen den beiden genannten Einrichtungen, um Kindern einen musikalischen Zugang zu ermöglichen. Unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Es ist aber auch eine Bereicherung in der pädagogischen Arbeit. Kindern wird mit Bewegungsliedern, Tänzen und Abzählreimen das Erlernen der deutschen Sprache erleichtert. Und nebenbei macht das Aufräumen durch das passende Aufräumlied auf einmal auch viel mehr Spaß. So habe ich den Vormittag in Wuppertal erlebt und halte ihn in guter Erinnerung.

Mein Erlebnis ist nur ein Beispiel von gelebter kultureller Bildung. Es gibt aber noch so viel mehr erfolgreiche Programme.
Wer kennt zum Beispiel nicht „JeKITS – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“? Wem von Ihnen ist der „Kulturrucksack NRW“ fremd? Wer von Ihnen hat noch nie etwas von „Kultur und Schule“ gehört? Das alles sind jetzt nur ein paar Beispiele für herausragende Programme der Kulturellen Bildung, es gibt aber noch einige mehr.
Warum spreche ich das alles hier und jetzt an?
Mit unserem heute vorliegenden Antrag wollen wir fraktionsübergreifend von CDU, Grüne, SPD und FDP das Thema Kulturelle Bildung anpacken. Wir sind uns einig, dass wir an die wirklich gute Arbeit des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft anknüpfen, aber jetzt eben auch parlamentarisch das Thema begleiten wollen.

Kulturelle Bildung ist für mich ein immens wichtiger Schwerpunkt in der Kulturpolitik.
Deshalb ist der Antrag heute auch als Auftakt bzw. Einstieg in das Thema zu verstehen. Es werden noch weitere folgen.

Wir alle schätzen, dass unsere Kultur in NRW vielfältig ist und verbindet. Es braucht aber hin und wieder einen Wink mit dem Zaunpfahl, dass wir uns auch mit ihr auseinandersetzen. Und wie weckt man Interesse für Kunst und Kultur? Am besten in dem wir schon früh Kinder und Jugendliche dafür begeistern. Wir wollen, dass kulturelle Bildung alle in unserer Gesellschaft anspricht und das bestenfalls lebenslang.
Die größte Chance dafür besteht darin, im Kindes- und Jugendalter die Neugier auf Kunst und Kultur zu wecken. Wir sorgen deshalb dafür, dass Kindern unabhängig von der finanziellen Ausstattung des Elternhauses die Tür zu unserer Kulturlandschaft offensteht. Beispiele dafür sind die Programme „JeKits“ und der „Kulturrucksack NRW“. Dafür stehen im Haushalt 2024 zusammen über 22 Millionen Euro bereit.

Am besten gelingen die Angebote dort am besten, wo Kultur- sowie Bildungseinrichtungen, Künstlerinnen und Künstler, durch ehrenamtliches Engagement getragene Vereine, kommunale Verwaltungen, Schule, Jugend und Soziales zusammenarbeiten. Es soll nicht jeder sein eigenes Süppchen kochen müssen, sondern in Kooperationen lässt sich manches einfacher umsetzen.
Daher beauftragen wir die Landesregierung, die bisherigen geförderten Programme Kultureller Bildung zu überprüfen, damit Kindertagesstätten, Schulen, Künstlerinnen und Künstler sowie kulturelle Institutionen noch besser zusammenarbeiten können.

Kulturelle Bildung ist jedoch nicht nur auf die frühkindliche und schulische Bildung beschränkt. Sie muss lebenslanges Lernen umfassen und Menschen jeden Alters ansprechen.
So erreichen wir am Ende nicht nur ein gesteigertes Interesse für Kunst und Kultur, sondern tragen dazu bei, dass unsere vielfältige Gemeinschaft aufblüht. In der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur – egal welchen Alters, welcher Herkunft oder was auch immer – kann der Mensch sich mit sich selbst und seiner Umgebung auseinandersetzen, sich kreativ ausprobieren und dabei so viel mehr über sich und seine Mitmenschen lernen.

Lassen Sie uns heute den Auftakt dazu starten. Ich bitte um Ihre Zustimmung bei unserem Antrag.

Vielen Dank.

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