Impfen schützt – Kampagne zur Verbesserung des Impfschutzes in Nordrhein-Westfalen

16.05.2018
Peter Preuß MdL zu TOP 2

Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

Prävention ist das wirksamste Mittel gesund zu bleiben. Ich kann viel für meine Gesundheit tun: mich gesund ernähren, Sport treiben, nicht rauchen und wenig Alkohol, dafür aber umso mehr Wasser trinken, zu allen Vorsorgeuntersuchungen gehen und so weiter. Gegen Infektionskrankheiten wie Masern kann ich mich jedoch nur durch Impfungen schützen. Impfungen sind eine DER wichtigsten präventiven Maßnahmen, die es gibt.

Beim Thema Impfen geht es nicht nur um die Verantwortung für sich selbst und den Schutz der eigenen Person vor Infektionskrankheiten. Ein weiterer sehr wichtiger Faktor ist die sogenannte Herdenimmunität. Es gibt Menschen, die wir nicht impfen können, zum Beispiel junge Säuglinge oder chronisch erkrankte Menschen. Sie sind darauf angewiesen, dass die Menschen in ihrem Umfeld geimpft sind und sie so vor Ansteckung und Ausbreitung von Krankheiten schützen. Sich impfen zu lassen ist die freie Entscheidung eines jeden, doch muss sich auch jeder von uns klar darüber sein, dass er für den Schutz der Allgemeinheit die Verantwortung mitträgt. Im vergangenen Winter wurde uns mit der Grippewelle vor Augen geführt, wie schnell sich eine Infektionskrankheit verbreiten kann und welche weitreichenden negativen Folgen dies für die Erkrankten, insbesondere für die mit vermindertem Immunschutz, und für unsere medizinische Versorgung haben kann. Das gilt erst recht für schwere Infektionen wie Masern. Es muss auch klar sein, so lange es bestimmte Krankheiten wie zum Beispiel die Kinderlähmung, Polio, in der Welt noch gibt, muss auch weiterhin gegen Polio geimpft werden.

Die Impfquote ist in Deutschland mit etwas über 90 % für die erste Dosis im Alter von 15 Monate relativ hoch, nimmt jedoch schon bei der zweiten Dosis, die für einen sicheren Impfschutz notwendig ist, rapide ab. Auch wenn die Impfbereitschaft grundsätzlich vorhanden ist, reicht sie nicht aus, um Infektionskrankheiten wie Masern völlig zurück zu drängen. Um das festzustellen müssen wir nicht einmal über die Landesgrenze hinaus schauen. Mussten wir doch in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr einen starken Ausbruch verzeichnen. Masern sind hochansteckend und keine so harmlose Kinderkrankheit, wie sie von manchen noch immer dargestellt wird. Die Übertragungswege müssen unterbrochen werden und dafür braucht es eine Durchimpfungsquote von über 95 % mit zwei Impfdosen. Noch mehr Aufklärung ist notwendig. Nur so können wir das Misstrauen gegen Impfungen reduzieren, die Impfbereitschaft aus den genannten Gründen erhöhen und das Bewusstsein für die Verantwortung eines jeden stärken.

Die NRW-Koalition strebt eine deutliche Verbesserung der Impfquoten an. Dafür haben wir im Landeshaushalt für das laufende Jahr im Bereich des Gesundheitsschutzes und der Seuchenbekämpfung den Baransatz um 200.000 Euro erhöht, zu dem Zweck Aufklärungsmaßnahmen und eine landesweite Kampagne zur Erhöhung der Impfquote sowie für aussuchende beziehungsweise niedrigschwellige Impfaktionen zu unterstützen. Die Fakten in unserem vorliegenden Antrag zeigen wie wichtig es ist zu handeln. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

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