Jens-Peter Nettekoven zu TOP 13 "Doping auch bei Jugendlichen immer beliebter: Dem SARM-Missbrauch Einhalt gebieten, den Freizeitsport stärker ins Visier nehmen!"

26.03.2025

Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

der Missbrauch von selektiven Androgenrezeptor-Modulatoren (SARM) im Freizeitsport ist zweifellos ein ernstes Problem. Die gesundheitlichen Risiken sind erheblich, besonders für Jugendliche. Wir nehmen dieses Thema sehr ernst. Doch der Antrag der AfD greift zu kurz, weil er auf bereits bestehenden Regelungen aufbaut und keine langfristigen, wirksamen Lösungen bietet.

1. Illegale Anbieter stärker verfolgen und sanktionieren
Das ist längst gesetzlich geregelt. Der Handel mit SARM unterliegt dem Anti-Doping-Gesetz und wird strafrechtlich verfolgt. Statt überflüssiger neuer Regeln brauchen wir die konsequente Durchsetzung der bestehenden Gesetze, insbesondere durch effektivere Kontrollen des Onlinehandels.

2. NRW-Sportverbänden Handlungsempfehlungen geben
Eine pauschale Empfehlung bringt wenig. Wir setzen auf den Dialog mit den Sportverbänden, um gemeinsam praxisnahe, passgenaue Lösungen zu entwickeln, die direkt bei den Sportlerinnen und Sportlern ankommen.

3. Aufklärungskampagne starten – aber umfassend
Aufklärung ist entscheidend, aber nicht isoliert. Der Landessportbund NRW verfolgt bereits einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem verschiedene Themen zusammengedacht werden. Dabei geht es nicht nur um Anti-Doping, sondern auch um: Gewaltprävention im Sport, etwa durch das Qualitätsbündnis zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, Prävention von Verletzungen durch sichere Trainingsmethoden,
Ernährungsbildung für einen gesunden und dopingfreien Lebensstil.
Diese breite Betrachtung fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern stärkt das Bewusstsein für fairen und dopingfreien Sport. Das ist der richtige Weg – nicht der isolierte Blick auf ein einzelnes Thema.

Fazit:
Wir lehnen den Antrag ab, weil er oberflächlich bleibt. Unsere Strategie setzt auf eine umfassende Prävention, gezielte Aufklärung, konsequente Strafverfolgung und die aktive Einbindung der Sportverbände. Nur so können wir den Missbrauch von SARM und andere Herausforderungen im Freizeitsport langfristig und wirksam bekämpfen.
Vielen Dank.

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