„Kinder kommen so schnell wie möglich in die Regelklassen“

30.03.2022
Claudia Schlottmann zur Beschulung ukrainischer Flüchtlingskinder

Der Schulausschuss des Landtags hat am heutigen Mittwoch über die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Schulen in Nordrhein-Westfalen diskutiert. Dazu erklärt unsere schulpolitische Sprecherin Claudia Schlottmann:

„Die Zahl der Familien, die vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine flüchten und zu uns nach NRW kommen, steigt jetzt an. Zugleich heißen die ersten Schulen Kinder und Jugendliche willkommen. Es geht schnell, weil die ukrainischen Flüchtlinge kein Asylverfahren durchlaufen und die Kinder mit dem Erhalt eines Aufenthaltstitels unmittelbar schulpflichtig sind. Das stellt unser Bildungssystem vor große Herausforderungen, bei denen die Task Force der Kultusministerkonferenz, der Kabinettsausschuss in NRW sowie ein Arbeitsstab in unserem Schulministerium nach Kräften unterstützen. Ich danke von Herzen den Kommunen, Schulleitern sowie Lehrerinnen und Lehrern, die Schülerinnen und Schüler jetzt aufnehmen und auffangen.

Mit einem schulnahen Bildungsangebot für die Kinder und Jugendlichen startet das Land schon in den zentralen Sammelunterkünften, Willkommensgruppen an den Schulen nehmen die Schüler auf, die nicht über Deutsch- oder Englischkenntnisse verfügen. Unser Ziel ist aber, die jungen Kriegsflüchtlinge so schnell wie möglich voll in unser deutsches Bildungssystem und in die Regelklassen zu integrieren. Nicht nur, weil sie ein Recht auf möglichst gute Bildung haben, sondern vor allem, um sie mit ihrer bitteren Erfahrung der Flucht nicht unter ihresgleichen zu isolieren. Diese Kinder brauchen so viel Normalität und soziales Miteinander wie möglich, damit sie wieder Kinder sein können. Deshalb werden Plätze für das Ferienintensivtraining ,Fit in Deutsch‘ rund um Ostern priorisiert an ukrainische Kinder und Jugendliche vergeben, Mittel für die Integration an Schulen aufgestockt. Das Land bereitet sich auch mittelfristig auf die Aufgabe der Beschulung ukrainischer Kinder vor, indem Lehrerstellen, die aufgrund rückläufiger Schülerzahlen für das kommende Schuljahr bisher nicht zugewiesen werden konnten, erhalten bleiben. Teilzeitkräfte, die aufstocken möchten, und Lehrkräfte, die bisher etwa aufgrund ihrer Fächerkombination nicht an einer Schule angekommen sind, können ebenso wie Lehramtsstudierende zusätzlich unterstützen. Zudem müssen die ukrainischen Lehrkräfte, die nach NRW flüchten, einbezogen werden.“