Nordrhein-Westfalen zum Wasserstoffland Nr.1 machen

12.02.2020
Henning Rehbaum zu klimaschonendem Wasserstoff

Im Landtag wurde am Mittwoch über den Antrag der NRW-Koalition debattiert, Wasserstoff als Energieträger der Zukunft zu nutzen. Dazu erklärt der energiepolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Henning Rehbaum:
„Die Chancen für Klimaschutz, Wirtschaft und Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen, die sich durch den Wasserstoff bieten, liegen auf der Hand. Daher ist Wasserstoff ein wichtiger Teil der Energieversorgungsstrategie der NRW-Koalition. Unser Ziel ist es, Nordrhein-Westfalen zum Wasserstoffland Nr.1 zu machen.
Drei große Anwendungsfelder bieten sich für die Nutzung von Wasserstoff an: die Mobilität, die Chemieindustrie und die Stahlproduktion. Für die Unterstützung klimaschonender Verfahren, beispielsweise in der Stahlindustrie, hat die Landesregierung die Förderplattform „In4Climate“ ins Leben gerufen. Im November 2019 hat ThyssenKrupp in Duisburg mit Landesförderung die weltweit erste Stahlproduktion mit Wasserstoff angefahren.
Den Fokus wollen wir nicht auf die Produktion des Gases legen, sondern auf die klimafreundliche Nutzung und die Produktion von Wasserstofftechnik. Diese entwickeln, marktreif machen, industriell fertigen, weltweit exportieren und in Arbeitsplätze ummünzen: Das ist Klimaschutz ,Made in NRW‘.
Für die Umrüstung von Chemie- und Stahlanlagen für Wasserstoff müssen die Unternehmen Milliarden-Investitionen auf den Weg bringen. Dafür brauchen sie Planungssicherheit, die bundesrechtliche Einstufung des Wasserstoffs als Energieträger und verlässliche Partner in Berlin und der EU. Auch Fördermittel aus der EU werden dazu nötig sein, z.B. aus dem Green Deal der EU-Kommission. Wenn Unternehmen Milliarden-Investitionen in die Umrüstung auf Wasserstoffnutzung investieren, ist zwingende Voraussetzung, dass dann auch genug Wasserstoff zur Verfügung steht. Die Nutzung von Überschussstrom aus der Windkraft und der Ausbau der Erneuerbaren Energien bei uns im Land sind Grundvoraussetzung, werden aber nicht ausreichen. Wir werden auf Lieferungen aus Ländern in Südeuropa und Nordafrika angewiesen sein, wo Wasserstoff regenerativ, günstig und in großen Mengen hergestellt werden kann. Dafür braucht es belastbare Handelsabkommen.“