NRW feiert 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

16.12.2020
Gemeinsame Presseerklärung

Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen wird im kommenden Jahr die Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland gewürdigt und die tiefe Verwurzelung in unserem Land aufgezeigt. Nachweislich mindestens 1700 Jahre bereichern jüdisches Leben und jüdische Kultur unsere Gesellschaft in vielfältigster Form. Jüdinnen und Juden sind seit Jahrhunderten ein integraler Bestandteil unserer Gesellschaft und unseres kulturellen Lebens. Heute wird jüdisches Leben in Deutschland wieder bedroht. Der Antisemitismus war nie verschwunden in Deutschland und ist gerade in diesen Tagen wieder sehr virulent, genau wie in vielen anderen europäischen Ländern. Dem treten die Fraktionen von CDU, FDP, SPD und Bündnis 90/Die Grüne entschieden entgegen und setzen sich in einem gemeinsamen Antrag im Landtag von Nordrhein-Westfalen dafür ein, dass die Landesregierung mit dem Verein „321 – 2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ einen Kooperationsvertrag für Projekte und Veranstaltungen schließt, die das jüdische Leben in seiner historischen und heutigen Vielfalt sichtbar machen und so antisemitischen Ressentiments entgegenwirken.

Bernd Petelkau, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion: „Insbesondere aufgrund der aktuell wieder verstärkt auftretenden antisemitischen Vorfälle liegt es im gesteigerten Interesse des Landes Nordrhein-Westfalen, Veranstaltungen zu unterstützen, die einen Einblick in historisches und gegenwärtiges jüdisches Leben geben. Die Stadt Köln steht als Heimat der ältesten jüdischen Gemeinde in Deutschland im besonderen Fokus der Feierlichkeiten, da in der Rheinmetropole der Eröffnungsfestakt stattfinden wird.“

Angela Freimuth, FDP, Vizepräsidentin des Landtags: „Wir sind froh über das aktive und vielfältige jüdische Leben in unserem Land und wir möchten, dass jüdische Religion und Kultur einen festen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft haben. Allen, die das anders sehen, werden wir entschlossen entgegentreten!“

Elisabeth Müller-Witt, Sprecherin der SPD-Fraktion im Hauptausschuss: „Ich freue mich, dass der heute beschlossene gemeinsame Antrag 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland würdigt und unterstützt. Auf besondere Weise ist die jüdische Kultur Teil der deutschen und auch ganz speziell der nordrhein-westfälischen Geschichte. Es ist schön zu sehen, dass Jüdinnen und Juden neues Vertrauen in dieses Land gesetzt haben. Das Jubiläum bietet im kommenden Jahr die Chance, die Vielfalt des jüdischen Lebens facettenreich zu präsentieren und dem interkulturellen Austausch zusätzlichen Schwung zu verleihen.“

Verena Schäffer, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Fraktion NRW: „Unsere Kunst-, Kultur- und Wissenschaftsgeschichte wäre ohne den unschätzbaren Beitrag von Jüdinnen und Juden so nicht vorstellbar. Jüdinnen und Juden bringen als Teil dieser Gesellschaft ihre vielfältigen Perspektiven und Ideen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ein. Im Festjahr 2021 wollen wir das jüdische Leben in Deutschland würdigen.“

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