Oliver Krauß zu TOP 10 "Vernetzung aller Mobilitätsformen durch Mobilstationen fördern"

30.03.2023

Anrede!

Im Januar 2022 bringt das Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz das Fahrrad in NRW auf eine Stufe mit anderen Verkehrsmitteln. Pedelecs und E-Bikes erzielen Reichweiten wie Mofa und Moped. Die Tarife von Eezy.nrw und des Deutschlandtickest: Mobilität sprengt bisherige Grenzen.
Wie nie zuvor ist Mobilitätsmanagement Veränderungsmanagement. Die Emissionen müssen auf 85 Millionen CO2-Tonnen runter, bis 2030. Dafür bedarf es einer klimafreundlichen Mobilität.
Mobilitätsstationen leisten dazu einen entscheidenden Beitrag: Sie verknüpfen die Nutzung von traditionellen Verkehrsmitteln wie Rad oder Auto mit öffentlichen Verkehrsmitteln (bspw. Park&Ride und Bike&Ride an Bahnhöfen und anderen Knotenpunkten). Aufgrund der verbreiteten Nutzung von digital- bzw. Smartphone-basierten Informations- und Mobilitätsangeboten ermöglichen sie darüber hinaus einen einfachen Zugang zu neuen flexiblen Mobilitätsformen oder Sharing-Angeboten bei Auto und Fahrrad. Besonders in städtischen Gebieten sollen Mobilitätsstationen – auch Mobilitätshubs genannt - eine intermodale Verknüpfungsfunktion übernehmen und die multimodale Mobilität fördern. Der Standort sollte arbeits- und wohnortnah und gleichzeitig eng mit dem öffentlichen Verkehr verbunden sein. Ziel ist es, den Umweltverbund zu stärken und wertvolle Flächen im öffentlichen Raum für andere Nutzungen zu gewinnen. In ländlichen Räumen sollten Mobilitätsstationen mit anderen Funktionen wie Dorfladen, Paketstationen, Schließfächern oder Bildungs- bzw. Verwaltungsstätten kombiniert werden. Wünschenswert ist eine hohe Aufenthaltsqualität durch attraktive Wartebereiche, einen Kiosk oder ein Cafe´.

Mehr Mobilität, weniger Verkehre: NRW ist Pionier, Chancen der Digitalisierung zu nutzen – nahtlos zu kombinieren – Reiseketten unabhängig zu machen vom einzelnen Verkehrsträger.

Der NRW-Zukunftsvertrag sieht die Förderung von 1.000 neuen Mobilstationen vor.
Das Land ist Fördergeber und Partner der Mobilstationen. Das „Zukunftsnetz Mobilität“ – in Koordination von NWL, VRR, VRS – macht „Verkehrsverbünde zu Mobilitätsverbünden“.

Potential- und Standortanalyse: Das „Zukunftsnetz Mobilität“ koordiniert, informiert, schafft einheitliche Hintergrundsysteme. Leitmarkierung ist: „Aus den einzelnen Mobilstationen ergibt sich [..] ein ganzes Netz an Mobilstationen – nur dann können sich die Potenziale von Mobilstationen voll entfalten.“ Dieses Netz funktioniert mit dem Knoten und der Prägnanz vor Ort: Wohnort, Schule, Arbeit, Arzt oder Supermarkt. „Eine Mobilstation braucht die Nutzerinnen und Nutzer.“ Die Verkehrswende braucht sie. Und so muss die Qualität sein: das ideale Angebot, sich individuell zu bewegen, die Funktion, Transparenz und der Wiedererkennungswert.
NRW hat die Förderrichtlinie Mobilitätsmanagement (aus 6/2019) im letzten Jahr aktualisiert: höhere Fördersätze, neue Tatbestände, betriebliches Mobilitätsmanagement. Wir müssen die dauerhafte Finanzierung sicherstellen. Die Kompetenzcenter, das NRW.Mobidrom, erarbeiten datentechnische Grundlagen für Mobilitäts-Anwendungen – einfaches Planen, Buchen, Bezahlen. „Mobility-as-a-Service“.

Wir greifen die Forderung des NRW-Städtetages auf, für nachhaltige „Mobilität in Stadt und Region“ zu handeln: digitale „Transformation [zu] gestalten“, für „handlungsfähige Verwaltung [zu] sorgen“.

Mit unserem heutigen Antrag stellen wir uns an die Seite der Landesregierung, dafür weiter Tempo zu gehen – für einen Mobilitätsstil, der nicht zwingend ein eigenes Auto erfordert. Sowohl im Siedlungsbestand als auch bei Neubauprojekten sollen Mobilitätsstationen zu den Kernbestandteilen einer nachhaltigen Infrastrukturstrategie gehören. Dafür bitten wir um Unterstützung. Vielen Dank.

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