Olympische Spiele vor der Haustür: Auswärtsspiel mit Isabell Werth und Henry Maske

31.05.2024

Die Olympischen Spiele sind das größte Sportereignis der Welt. Ab dem 26. Juli finden die Sommerspiele in Paris statt und werden Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sowie Sportlerinnen und Sportler auf der ganzen Welt begeistern. Die räumliche Nähe befeuert den Traum, die Olympischen und Paralympischen Spiele nach Nordrhein‑Westfalen zu holen. Darüber hat sich die CDU-Landtagsfraktion mit der siebenfachen Olympiasiegerin im Dressurreiten, Isabell Werth, Box-Olympiasieger Henry Maske, dem Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Olympischen Sportbundes, Torsten Burmester, und Michael Mronz, Sport- und Eventmanager sowie Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees, ausgetauscht. Der Fraktionssaal im nordrhein-westfälischen Landtag wurde dafür erstmals in der Reihe der Werkstattgespräche getauscht gegen ein Auswärtsspiel im Deutschen Sport- und Olympiamuseum in Köln. Mit dabei waren rund 150 Gäste: „Nicht nur auf der Bühne, auch im Publikum hatten wir hochkarätige Gäste dabei“, freute sich Jens Nettekoven, der sportpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.

„Wer hier durchgeht, weiß, welche Faszination Sport ausüben kann“, schwärmte Fraktionsvorsitzender Thorsten Schick vom Veranstaltungsort und erinnerte sich, wann er selbst zuerst mit den Olympischen Spielen in Berührung gekommen ist: „Das war Innsbruck 1976. Da bin ich die erste Bobbahn auf dem Wohnzimmertisch meiner Oma heruntergefahren. Olympia ist häufig der Höhepunkt in der Karriere eines Sportlers. Die Spiele begeistern – und zwar nicht nur die Athleten, sondern auch die Menschen vor der Tür.“

Dressurreiterin Isabell Werth bestätigte das: „Die Olympischen Spiele sind für jeden Sportler das Ziel, das man irgendwann einmal erreichen möchte. Ich durfte das bereits einige Male erleben. Alle Sportler, alle Disziplinen treffen zusammen. Begeisterung, Stolz, die Gemeinschaft, ein gemeinsames Ziel, das Verständnis untereinander – diese Stimmung mitzunehmen, ist großartig. Gerade, wenn man aus einer Randsportart wie dem Reiten kommt, ist die große Außenwahrnehmung ganz besonders und für die Sportart lebensnotwendig.“ Sie erinnerte an die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland: „Das hat auch eine Entwicklung angenommen, mit der man nicht gerechnet hat. Diese Begeisterung und der selbstverständliche Nationalstolz, der jeden erfasst hat. Diese Emotionen spürt man nur, wenn man dabei ist. Die Olympischen Spiele wären ein großartiges Ereignis, das einen Ruck durch das Land gehen lassen könnte. Und es kann junge Sportler motivieren.“

Für Henry Maske ist der größte Erinnerungsmoment schnell ausgemacht: Olympia 1988. „Es ist ein langer Prozess, bis man da hinkommt. Wenn es gelingt und dann noch so gut gelingt, bleibt es unvergessen. Nach vier Jahren Vorbereitung folgen 16 Tage voller Fokus. Wir Boxsportler sind vom ersten bis zum letzten Moment in unserer Sportart gebunden.“ Auch er sieht die Fußball-WM als ein gutes Beispiel: „So ein Event kann unfassbar viel bewegen. Es begeistert alle, kein Auge bleibt trocken. Und es bringt einem Land viel, nicht nur währenddessen, sondern auch danach.“ Eine Bewerbung als Austragungsort sieht er wie einen sportlichen Wettkampf: „Wenn man sich bewirbt, will man gewinnen.“

Für Michael Mronz haben die Olympischen Spiele eine wichtige Botschaft: „Vor allem in Zeiten wie heute, wo wir gesellschaftlich immer weiter auseinanderdriften. Sport – nicht nur Fußball – ist häufig ein sozialer Ankerpunkt für die Menschen. Die Sportlerinnen und Sportler kommen bei den Spielen nicht nur zusammen, um sich zu messen, sondern um gemeinsam ein großes Fest zu feiern.“ Davon könne ganz Deutschland profitieren. „Das Bewerbungsverfahren im Internationalen Olympischen Komitee ist heute sehr anders als damals. Wir wollen Spiele, die nachhaltig sind. Neue Sportstätten sollen nur gebaut werden, wenn es eine sinnvolle Nachnutzung gibt. Auch die Bewerbungskosten haben wir deutlich reduziert.“

Auch Torsten Burmester schwärmte von einem großen Kribbeln, von der Faszination, die vom olympischen Geist ausgeht. Er erzählte vom deutschen Haus bei den anstehenden Olympischen Spielen in Paris: „Wir haben ein ganzes Stadion angemietet, beherbergen die Luxemburger und die Letten, wir haben eine Fanmeile auf dem Feld, eine Begeg-nungsstätte. Manche sprechen von sportlichen Großereignissen als den letzten Lagerfeuern der Gesellschaft.“ Sport sei ein wichtiger Transformator, um eine Debatte über Leistung in Deutschland zu führen. „Und Olympische Spiele können eine Lokomotive sein für Investitionsprogramme, sowohl für den Spitzen-, aber auch für den Breitensport.“ Mit fünf Städten und Regionen arbeite man zurzeit daran, die bestmögliche Bewerbung für Deutschland zu erstellen – bis Ende des Jahres soll ein konkretes Konzept stehen.
 

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