Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

Europa ist mehr als nur eine geografische Einheit. Europa ist eine Idee, eine Vision von Frieden, Freiheit und Demokratie. Eine Vision, die uns alle verbindet und die es zu bewahren gilt. Und wo könnte man das besser als in Nordrhein-Westfalen? Denn wir liegen nicht nur im Herzen Europa, wir haben auch Europa im Herzen.

Doch wir müssen in der heutigen Zeit auch aufpassen, dass dieses Herz nicht aufhört zu schlagen. Denn so wie der Herzschlag der Motor unseres Körpers, so ist der europäische Herzschlag der Motor für Frieden und Wohlstand. Doch wie können wir Europa schützen? Wie können wir es gegenüber den inneren und äußeren negativen Einflüssen immun machen?

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Antwort ist ganz einfach: wir machen das europäische Herz robust und widerstandsfähig, indem wir die Herzen der Menschen robust und widerstandsfähig machen. Robust und widerstandsfähig gegen Nationalismus, gegen Hass, gegen Diskriminierung.

Dabei sollte uns allen klar sein, dass uns dies nicht mit einer einzigen und einmaligen Maßnahme gelingt. Unterschiedliche Zielgruppen erfordern auch unterschiedliche Instrumente bei Inhalt, Kommunikation und Unterstützung.

Dabei haben wir bereits auf Landesebene gute und wichtige Instrumente: Mit den Interrail-Tickets fördern wir die europaweite Mobilität von Auszubildenden. Auch mit dem von NRW mitfinanzierten Deutschlandtickets fördern wir den Austausch, denn zum Einen können wir damit bis in die Niederlande fahren, zum Anderen können auswärtige Gäste damit durch NRW fahren.
Auch weitere Programme wie „Europa bei uns zuhause“ für europäische Städte- und Projektpartnerschaften oder ganz aktuell die Auszeichnungen im Rahmen der Europa-Wochen stehen für eine vielfältige Europa-Unterstützung durch das Land. Hierfür gilt mein Dank unserem Europa-Minister Nathanael Liminiski.

Und doch fehlte bisher noch ein Baustein. Ein Baustein für die wichtigste Zielgruppe, die wir in Europa für Europa haben: die Menschen in aller ihrer Vielfalt und ihrem Engagement für die europäische Idee

Nordrhein-Westfalen stellt mit seinen 18 Millionen Einwohnern mehr als 4 Prozent der europäischen Bevölkerung, wir haben mehr Einwohner als 21 der 27 EU-Mitgliedsstaaten.

Viele dieser 18 Millionen Menschen engagieren sich für die europäische Idee, bewusst oder unbewusst. Lehrkräfte organisieren mit den Schülerinnen und Schülern Jugendaustausche, Fahrten zu EU-Institutionen und Teilhabe-Projekte; Sportvereine bieten grenzüberschreitende Bewegungs- und Wettkampfformate an; kulturell Engagierte organisieren Ausstellungen, Lesungen und Konzerte mit europäischen Künstlern.

Hier setzen unsere Europa-Schecks an, um noch mehr solcher Aktionen zu ermöglichen bzw. diese kreativ und innovativ weiterzuentwickeln.

Ganz besonders im Fokus steht natürlich der persönliche Austausch. Vielfalt in Kultur, Wirtschaft, Bildung und Demokratie lässt sich eben am besten vor Ort in der Praxis erleben, nicht in der Theorie.

Ein Beispiel ist der Schüleraustausch der Marion-Dönhoff-Realschule in meinem Wahlkreis, die Schülerinnen und Schüler aus der Pulheimer Partnerstadt Guidel zu Gast hatten. Freundschaft zwischen Ländern erfordert die Freundschaft zwischen ihren Bürgerinnen und Bürgern. Dafür ist dieser Schüleraustausch ein gutes Beispiel.

Apropos gutes Beispiel: Als Vorbild für die Europa-Schecks dienen unsere erfolgreichen Heimat-, Umwelt- und Inklusions-Schecks, denn auch für Europa brauchen die Engagierten ein niedrigschwelliges und bürokratiearmes Programm. Sie sollen sich nämlich auf die Umsetzung ihrer Idee konzentrieren, nicht auf die Antragstellung.

Denn durch diese Ideen wird Europa erlebbar und die europäischen Werten am Leben. Nicht nur wir als Politik, sondern auch und vor allem die Menschen lassen unsere europäischen Herzen höher schlagen. Für Frieden, Freiheit und Wohlstand.

Vielen Dank.