Rot-Grün vergibt Chance zur Stärkung der Freien Berufe in Nordrhein-Westfalen

15.03.2017

Zur heutigen Debatte über die Bedeutung und Förderung der Freien Berufe in Nordrhein-Westfalen erklärt der CDU-Landtagsabgeordnete Günther Bergmann:

„Rot-Grün hat heute die Chance vertan, die Freien Berufe in Nordrhein-Westfalen nachhaltig zu stärken. Leider konnten sich SPD und Grüne unserer Forderung nach einer Einrichtung eines interdisziplinären Forschungsinstituts für die Freien Berufe nicht anschließen.

Trotz ihrer hohen Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes liegen zu weiten Bereichen des freiberuflichen Wirtschaftens keine umfassende Datenerfassung vor. Dies erschwert bislang eine zielgerichtete Förderung der Freien Berufe. Seit Jahren fordern daher Freiberufler die Schaffung eines interdisziplinären Forschungsinstituts für die Freien Berufe analog zum bestehenden Deutschen Handwerksinstitut, um diesen Missstand zu beseitigen.

Hinzu kommt, dass EU-Kommission und OECD seit Jahren viele berufsständische Regelungen der Freien Berufe als unzulässige Marktzugangshürden kritisieren. Sie fordern von Deutschland eine Deregulierung der Branche. Dabei übersehen Kommission und OECD jedoch, dass die vermeintlichen Zugangshürden dem Verbraucherschutz dienen. Würden sich Kommission und OECD mit ihren Forderungen durchsetzen, würde dies das Aus der Freien Berufe in ihrer heutigen Form bedeuten. Um stärker als bisher den verbraucherschützenden Charakter der berufsständischen Regelungen zu verdeutlichen, wäre die Einrichtung eines entsprechenden Instituts ebenfalls wünschenswert.

Die Freien Berufe sind Dienstleister im öffentlichen Interesse und ein starkes Stück Mittelstand in Nordrhein-Westfalen. Gerade für den ländlichen Raum sind sie ein unverzichtbarer Teil der Infrastruktur. Darüber hinaus sind die Freien Berufe ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor in unserem Land. Jeder zehnte Erwerbstätige in Nordrhein-Westfalen ist entweder als selbstständiger Freiberufler tätig oder arbeitet bei einem Freiberufler.“