Schnittholz wird knapp – Politik steuert gegen

20.05.2021
Jochen Ritter zur Initiative für mehr Bauen mit Holz

Die NRW-Koalition von CDU und FDP und die Landesregierung setzen sich intensiv dafür ein, Holz als nachhaltigen Baustoff zu fördern. Bereits 2018 hat das Land eine Expertenkommission „Bauen mit Holz“ eingerichtet. Es gibt spezielle Förderprogramme für den Holzbau, sein Einsatz wurde auch in der Landesbauordnung gestärkt. Das Problem derzeit: Auf dem Weltmarkt gibt es inzwischen einen extremen Mangel an Schnittholz. Gemeinsam mit der FDP haben wir deshalb an diesem Donnerstag eine Initiative im Plenum eingebracht mit dem Ziel, die Holzverfügbarkeit für den nordrhein-westfälischen Markt zu sichern. Dazu erklärt Jochen Ritter, Mitglied im Bau- sowie im Umweltausschuss:

„Wir sind fest entschlossen, die Bautätigkeit in Nordrhein-Westfalen hoch zu halten und insbesondere das Bauen mit Holz dabei zu fördern. Denn Holz wächst nach, bindet dauerhaft CO2 und kann so einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung eines nachhaltigen Bauwesens leisten. Aus ökologischen wie ökonomischen Gründen haben wir in den vergangenen Jahren viel Geld in die Hand genommen, um den Wald gegen Dürre, Hitze und Käfer zu stabilisieren und die Waldbesitzer hier bei ihren Anstrengungen zu unterstützen. Doch jetzt sind wir mit neuen Herausforderungen konfrontiert: Schnittholz wird knapp.

Im Inland ist während der Pandemie viel Holz über die Baumärkte nachgefragt worden, in Übersee werden für Schnittholz weit höhere Preise gezahlt als hier. Wir wollen dazu beitragen, dass die Wertschöpfungskette vom Wald bis zum fertigen Haus in NRW auf hohem Niveau erhalten bleibt und sich entspannt. Wir wollen versuchen, mehr von dem Holz verwendbar zu machen, das aus Beständen kommt, die der Borkenkäfer befallen hat. Dabei versprechen wir uns auch positive Effekte davon, dass es in Aachen einen der wenigen Studiengänge in Deutschland gibt, der Holzingenieurwesen vermittelt. Und trotz der schwierigen Lage wollen wir bei eigenen Vorhaben demonstrieren, dass Holz ein breites Anwendungsgebiet über den Ein- und Mehrfamilienhausbau hinaus hat, und damit andere für nachhaltiges Bauen mit diesem vielseitig einsetzbaren Material aus den heimischen Wäldern zu begeistern. Wir sind sicher, dass Holzbau eine zukunftsträchtige Alternative und Ergänzung zu Stahl- und Betonbau ist – und keinesfalls ein Holzweg.“