
Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren,
die AfD legt uns heute einmal mehr einen Antrag zum Themenkomplex „Hund“ vor – diesmal unter dem Titel: „Das immaterielle Kulturerbe Hundesport stärken – Gebrauchshundewesen erhalten – kein Verbot der Schutzhundeausbildung wie in Österreich.“.
Was zunächst wie eine berechtigte Sorge um Tradition und Ehrenamt klingt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als das, was es ist: ein politisch motivierter Alarmismus, der auf eine Problemstellung verweist, die nicht in Nordrhein-Westfalen, nicht in Deutschland, sondern ausschließlich in unserem Nachbarland Österreich existiert.
Dort wurde – aus Gründen des Tierschutzes – eine Verordnung zum Verbot von Beiß- und Angriffstrainings auf den Weg gebracht. Ob man das für richtig oder falsch hält, sei dahingestellt – aber entscheidend ist: Diese Debatte hat keinerlei unmittelbare Relevanz für Nordrhein-Westfalen. Weder die Landesregierung plant entsprechende Maßnahmen, noch gibt es auf Bundesebene ernsthafte Bestrebungen in diese Richtung.
Dass die AfD dennoch einen Antrag zu diesem Thema in unser Landesparlament einbringt, zeigt vor allem eines: Es geht ihr nicht um eine sachliche Auseinandersetzung mit der Lage vor Ort. Es geht ihr darum, mit Beispielen aus dem Ausland Unsicherheit zu säen, um sich als vermeintlicher Anwalt bürgerlicher Interessen zu inszenieren.
Wir als CDU-Fraktion erkennen sehr wohl die wertvolle Arbeit vieler Hundeführerinnen und Hundeführer in Nordrhein-Westfalen an – sei es im Diensthundewesen, im Katastrophenschutz oder im Hundesport. Diese Arbeit verdient Respekt und Anerkennung. Gleichzeitig gilt es, klare Standards im Sinne des Tierschutzes und der öffentlichen Sicherheit zu wahren. Die bestehenden Regelungen leisten dies – und sie werden kontinuierlich überprüft.
Der Antrag der AfD suggeriert eine Bedrohung, die in unserem Land schlicht nicht existiert. Er ist damit politisch überflüssig und inhaltlich irreführend.
Meine Damen und Herren,
wir lassen uns von solchen populistischen Nebelkerzen nicht leiten. Für uns steht das verantwortungsvolle Miteinander von Mensch und Tier im Mittelpunkt – und nicht das parteipolitische Ausschlachten künstlicher Debatten.
Zwar sehen wir keine Notwendigkeit für diesen Antrag – stimmen der Überweisung in den Fachausschuss aber natürlich zu.
Vielen Dank.
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