Vanessa Odermatt zu TOP 9 "Spezielles und modulares Bauen"

25.05.2023

Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

Wohnraum ist knapp und die Mieten steigen insbesondere in den Ballungsräumen. Wir müssen also mehr Wohnungen bauen.
Gleichzeitig wollen wir den Bestand energetisch sanieren, um weniger Energie zu verbrauchen und damit Geld zu sparen und unsere Umwelt zu unterstützen.
Kurz gesagt in der Baubranche gibt es viel zu tun.

Das seriellen bauen ist dabei ein Baustein, um schnell und effizient zu bauen. In vielen unserer Nachbarländer wird das serielle bauen schon sehr erfolgreich eingesetzt und auch bei uns werden immer mehr Neubauten und Sanierungen in modularer Weise durchgeführt.
Serielles Bauen, ein Verfahren, bei dem vorgefertigte Bauteile vor Ort zusammengesetzt werden, bietet zudem großes Potenzial Baukosten zu senken, insbesondere bei hohen Stückzahlen, was den geförderten Wohnbau unterstützt.


In der Pandemie Zeit haben wir außerdem gesehen, dass viele Bauprojekte stoppten. Ebenso erfahren wir jeden Tag den Fachkräftemängel. Hier kann serielles Bauen ebenfalls entgegenwirken und eine größere Resilienz der Bauwirtschaft schaffen bei gleichbleibender Qualität.

Der größte Vorteil liegt aber sicherlich in der schnellen Bauzeit. Gerade in Ballungszentren, wo der Wohnraum so dringend benötigt wird, ein zentrales Kriterium.
Für viele Mieter hingegen ist es eine enorme Entlastung, wenn sie nicht Wochen oder Monate ein Baugerüst vor dem Fenster haben. Wir sehen also das bauen mit Bauteilen bietet eine große Chance.

Weswegen wir auch in unserem  Koalitionsvertrag das serielle und modulare Bauen und Sanieren in Nordrhein-Westfalen. stärker etablieren wollen.
Wir wollen Genehmigungsverfahren vereinfachen und innovative Projekte fördern. Auch die unteren Bauaufsichtsbehörden wollen wir weiter schulen. Damit insbesondere landesgesetzliche Möglichkeiten des seriellen und modularen Bauens und energetischer Maßnahmen verstärkt vermittelt werden.
Dabei bleib es natürlich immer ein Ziel, die Attraktivität der Städte zu erhalten. Aber sicher ist, dass serielles bauen nicht dazu führen wird das künftig nur noch Plattenbauten entstehen werden.
Modular errichtetet Gebäude sind nicht zu unterscheiden von konventionellen Bauten. Denn auch architektonisch anspruchsvolle Teile sind umsetzbar. Ein Beispiel hierfür ist das Düsseldorf Grafenthal- hier wurden gemischte Bauformen verwendet.

Das zeigt wie gut sich serielles Bauen mit klassischen Bauformen kombinieren lässt und das es sich dabei um einen Baustein handelt  der Wohnungsnot entgegen zu treten und den notwendigen energetischen Ausbau schnell voran zu treiben.
Sie sehen also die vielen Vorteile und das die Landesregierung das Thema eng begleitet.
Daher ist ihr heutiger Antrag überflüssig, denn er zeigt keine neuen Ideen und keine neuen Impulse, sondern will einen Keil zwischen Handwerk und Bauindustrie schaffen.  In den Beratungen im Ausschuss wird das sicherlich auch nochmals deutlicher werden.