„Wir wollen die NRW-Lokalradios für den Ernstfall stärken“

06.10.2021
Thomas Nückel (FDP) und Andrea Stullich (CDU) zur Initiative für eine Einbindung des Lokalfunks im Katastrophenschutz

Die NRW-Koalition von CDU und FDP hat sich nach der Hochwasserkatastrophe vorgenommen, den Katastrophenschutz in Nordrhein-Westfalen auf den Prüfstand zu stellen und für die Zukunft zu verbessern. An diesem Mittwoch wurde auf Antrag beider Fraktionen im Plenum beschlossen, dazu auch die Lokalradios stärker einzubeziehen („Live aus der Leitstelle: Schnelle, zuverlässige und glaubwürdige Warnhinweise im Radio bei Gefahrenlagen gewährleisten!“, Drucksache 17/15215).

Thomas Nückel, medienpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion: „Während der Hochwasserkatastrophe hat sich gezeigt, dass die Warnung und Information der Bürgerinnen und Bürger im Ernstfall ein Problem darstellt, da es stellenweise keine Sirenen gibt und dort, wo es sie gibt, wussten die Bürgerinnen und Bürger teilweise nicht, was die Warnung bedeutet. Daher spielen die Lokalradios in NRW im Ernstfall eine wichtige Rolle. Wir wollen dafür sorgen, dass sie die Hörerinnen und Hörer im Krisenfall informieren und die Berichterstattung aufrechterhalten können. Dafür ist eine Notfall-Stromversorgung aber auch eine Sendemöglichkeit aus den Leitstellen für direkte Durchsagen ohne redaktionelle Umwege ein gute, schnelle und verlässliche Möglichkeit. Unser Antrag ist ein erster Schritt, um für künftige Katastrophen besser gewappnet zu sein – das schulden wir den Bürgerinnen und Bürgern, den Einsatzkräfte und nicht zuletzt den vielen ehrenamtlichen Helfern.“

Andrea Stullich, medienpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Unser Antrag kann ein wichtiger Baustein sein, um die Menschen schneller zu erreichen und zu warnen, und zwar so, dass sie ohne jeden Zeitverzug aus erster Hand hören, was passiert ist, was das bedeutet und wie sie sich verhalten sollten. Zusätzlich zur professionellen Information durch die Redaktionen ist die unmittelbare Live-Schalte aus einer Feuerwehr-Leitstelle ins laufende Lokalradio-Programm eine sinnvolle und wirksame Warn-Möglichkeit. Diese Idee hat der Kreis Steinfurt nach dem Schneechaos 2005 für den dortigen Lokalsender umgesetzt: Wenn ein Unglück geschieht, kann sich die Leitstelle per Knopfdruck ins laufende Lokalradio-Programm einwählen und die Bevölkerung sehr konkret warnen – vor allem auch dann, wenn die Redaktion nicht besetzt ist, sondern das Rahmenprogramm von Radio NRW läuft. Eine solche direkte Schalte ist schnell und verlässlich. Sie funktioniert ohne Umwege und ohne Zeitverzug, und das ist im Katastrophenfall am wichtigsten."

 

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