Marco Schmitz zu TOP 2 "NRW muss funktionieren –Wirtschaftsstandort NRW und deinen Arbeitsplatz sichern"

18.09.2025

Sehr geehrte Frau Präsidentin,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir reden heute über Fachkräfte, über gute Arbeit und über die Zukunft unseres Landes. Die Herausforderungen sind bekannt: viele gehen in den Ruhestand, Qualifikationen verändern sich, Betriebe suchen händeringend Personal. Die entscheidende Nachricht ist: Wir haben gehandelt. Im Arbeitsministerium steuern wir eine Fachkräftesicherungsstrategie unter der Leitung des Staatssekretärs. Wir bündeln Maßnahmen, wir bringen Partner zusammen, wir gehen in die Fläche.

Worauf kommt es an. Erstens auf Qualifizierung im Erwerbsleben, nicht irgendwann, sondern jetzt. Wir machen vorhandene Instrumente nutzbar und bekannt. Das Weiterbildungsportal des Landes führt Betriebe und Beschäftigte zu passenden Angeboten. Mit Beratung direkt im Betrieb wird aus der Idee ein Kurs und aus dem Kurs ein Abschluss. Wir setzen auf die Angebote des Bundes wie das Qualifizierungschancengesetz und die Berufsberatung im Erwerbsleben. Ziel ist, dass Qualifizierung Alltag wird und nicht Ausnahme.

Genauso wichtig ist, die Potenziale im Land zu heben. Mehr Frauen in Arbeit braucht verlässliche Rahmenbedingungen. Ältere Kolleginnen und Kollegen halten wir länger im Team, wenn Arbeitszeiten passen und Wertschätzung spürbar ist. Wer nach einer Familienphase oder einer Erkrankung zurück will, findet Beratung und Brücken in Arbeit. Ich sage es bewusst so schlicht: Wir dürfen niemanden liegen lassen, der arbeiten kann und arbeiten will. Das ist fair gegenüber den Menschen und klug für unsere Wirtschaft.

Zuwanderung bleibt ein Teil der Antwort. Mit der Fachkräfteagentur International Nordrhein Westfalen begleiten wir Arbeitgeber durch das Verfahren, von der Ansprache über die Anerkennung bis zur Ankunft im Betrieb. Es geht um Qualität und Verlässlichkeit. Bürokratie abbauen, Standards sichern, Integration mitdenken. So gewinnen wir Menschen, die bleiben und ihr Können hier einbringen.

Besonders stark ist unsere Achse mit der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit. Aus diesem Schulterschluss kommt Tempo in die Umsetzung. Die Jobdrehscheibe der Bundesagentur ist dafür ein gutes Beispiel. Sie bringt Menschen von Arbeit in Arbeit, verkürzt Wege und verhindert Brüche. Das hilft Betrieben, Fachkräfte zu halten, und Beschäftigten, schnell wieder Tritt zu fassen. Kommunale Jobcenter verstärken das mit einer klaren Vermittlungslinie. So wird aus vielen Bausteinen ein funktionierendes System.

Transformation gelingt nur, wenn Produktivität und gute Arbeit zusammen gedacht werden. Betriebe, die tariflich gebunden sind, planbare Arbeitszeiten bieten und Weiterbildung ermöglichen, binden Fachkräfte besser. Wer öffentliche Unterstützung nutzt, trägt Verantwortung für Beschäftigung und für den Standort. Das ist keine Drohung, das ist ein Leistungsversprechen an die Menschen im Land.

Wir verzahnen Arbeitsmarktpolitik und Industriepolitik dort, wo die Veränderung besonders spürbar ist. Im Rheinischen Revier genauso wie in industriestarken Städten. Ansiedlungen, Qualifizierung, schnelle Übergänge, das gehört zusammen. Wichtig ist, dass neue Arbeit dort entsteht, wo bisherige Arbeit wegfällt. Darauf richten wir unsere Programme aus und darauf stimmen wir uns mit Wirtschaft, Kammern, Kommunen und der Arbeitsverwaltung ab.

Ich habe in früheren Debatten immer betont, dass wir mit gesunder Pragmatik vorgehen. Qualifizierung zuerst. Potenziale heben. Zuwanderung fair und verlässlich gestalten. Übergänge sichern. Genau das setzen wir um. Minister Laumann wird auf weitere Punkte eingehen. Mir ist wichtig, dass heute klar wird, dass diese Strategie steht und wirkt. Wir brauchen keine neuen Wunschlisten, wir brauchen Konsequenz in der Umsetzung und einen klaren Blick auf Ergebnisse.

Wir messen uns daran, ob Menschen schneller in Arbeit kommen. Ob Betriebe Qualifizierung nachfragen und nutzen. Ob internationale Fachkräfte zügig ankommen und bleiben. Ob Regionen, die unter Druck stehen, echte neue Perspektiven bekommen. Daran lassen wir uns gern messen. Das ist der Maßstab für gute Arbeitsmarktpolitik.
Meine Damen und Herren, es geht um Vertrauen in den Wandel. Vertrauen entsteht, wenn man zeigt, dass man eine Aufgabe verstanden hat und daran arbeitet. Genau das tun wir.

Vielen Dank.

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