Klaus Hansen zu TOP 6 "Haushalt 2026, Einzelplan 10, Umwelt und Naturschutz"

27.11.2025

Sehr geehrter Herr Präsident / Frau Präsidentin,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Deutschland befindet sich seit gut drei Jahren in einer Rezession. – Drei Jahre! – Eine Zeit, in der unser Staatshaushalt unter Druck steht und die Steuereinnahmen geringer ausfallen.
Trotz dieser Herausforderung wollen wir unsere Ziele erreichen. Deshalb sparen wir – ja – und müssen klug (!) priorisieren. Das heißt: wir setzen unsere Mittel gezielt ein. Wir konzentrieren uns auf das, was wirklich zählt.
Und genau hier kommt der Naturschutz ins Spiel. Er ist unsere Zukunftsgarantie. Wir handeln generationengerecht, damit NRW auch für unsere Kinder, Enkel und Ururenkel lebenswert bleibt. Deshalb bleibt unser erklärtes Ziel bestehen: die Verdoppelung des Naturschutzhaushalts bis zum Ende der Legislaturperiode. Damit kommen wir unserem Ziel von 80 Millionen Euro Schritt für Schritt näher. Für 2026 erreichen wir Gesamtausgaben für den Naturschutzhaushalt von 62,5 Millionen Euro.

Für die Titelgruppe 82 „Naturschutz und Landschaftspflege“ steigt der Ansatz um 9,6 % auf 56,9 Millionen Euro.
Was bedeutet das konkret?
Es bedeutet, dass wir z.B. den Vertragsnaturschutz nachhaltig stärken – eine Erfolgsgeschichte, die sich seit mittlerweile 40 Jahren bewährt hat.
Im Mittelpunkt stehen Vertrauen und Kooperation: zwischen dem Land und den landwirtschaftlichen Betrieben, den unteren Naturschutzbehörden und den Biologischen Stationen. Die Teilnahme ist freiwillig, die Maßnahmen werden partnerschaftlich auf Augenhöhe umgesetzt.
Mit 6.200 Betrieben und über 43.000 Hektar ist die Bilanz beeindruckend. Wir wollen dieses Erfolgsmodell weiter ausbauen – zusätzliche 5.000 Hektar erschließen und neue Betriebe begeistern. Unsere Investition: 1,5 Millionen Euro zusätzlich!

Ein weiteres Instrument, das sich bewährt hat, ist das Förderprogramm Umweltschecks NRW.
Mit den Umweltschecks fördern wir Projekte, die Natur und Arten schützen oder Menschen für den Naturschutz begeistern – ob durch Biotope oder Mitmachaktionen – das bleibt den engagierten Bürgerinnen und Bürgern selbst überlassen.
Täglich setzen sich zahlreiche Menschen in Nordrhein-Westfalen ehrenamtlich für den Schutz unserer Natur ein. Mit den Umweltschecks haben wir eine unbürokratische Möglichkeit geschaffen, genau diese kleinen, aber wichtigen Projekte zu unterstützen. Die Förderung beträgt pauschal 2.000 Euro. Und ich kann sagen: seit dem ersten Tag ist das Programm eine echte Erfolgsgeschichte: die Förderrichtlinie wurde im November 2024 zum ersten Mal veröffentlicht und bereits für 2024 wurden 144 Umweltschecks bewilligt, für das Förderjahr 2025 schon 583!
– ein Beweis dafür, dass Engagement, Kreativität und Leidenschaft einen Unterschied machen können !

So schaffen wir ein Umfeld, in dem freiwilliges Handeln sichtbar und wirksam wird – ein echter Gewinn für unsere Umwelt. Hier ist die Investition nachhaltig und lokal sichtbar. Für das Jahr 2026 sind dafür im Naturschutzhaushalt 2 Millionen Euro eingeplant.

Aus unseren zahlreichen Investitionen in den Umwelt- und Naturschutz möchte ich heute noch den Hochwasserschutz  und einige Herausforderungen der Wasserwirtschaft herausstellen.
Der Zehnpunktearbeitsplan „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ stellt sicher, dass notwendige Anpassungen langfristig und verlässlich geplant werden – zum Schutz unserer Bevölkerung vor Extremwetterereignissen. Allein 2026 fließen hierfür zusätzliche 16 Millionen Euro, so dass wir für den Hochwasserschutz 2026 insgesamt mehr als 86 Millionen Euro bereitstellen.

Das Thema der Wasserwirtschaft mit den Herausforderungen z. B. des Umgangs mit langanhaltenden Trockenphasen oder der Aufgabe der Digitalisierung der Wasserwirtschaft ist mit einer Verpflichtungsermächtigung von 1,4 Millionen Euro im Haushalt abgebildet.
Finanziert werden hier unterschiedliche Maßnahmen, wie z.B. die Konzepterstellung für den Umgang mit langanhaltenden Trockenphasen; der Ansatz für 2026 beträgt 430.000 Euro.

Aber Schutzmaßnahmen allein reichen nicht. Nur wer die Zusammenhänge versteht, entwickelt ein Bewusstsein für Naturschutz.
Deshalb investieren wir parallel in die Umweltbildung: Wir vermitteln Wissen, fördern Erkenntnis und stärken die Beteiligung junger Menschen. So verbinden wir Schutzmaßnahmen mit Bildung und schaffen Akzeptanz durch Wissen. Für die Umweltbildungseinrichtungen und Bildung für nachhaltige Entwicklung haben wir im Landeshaushalt 2026    3,8 Millionen Euro eingeplant.

Meine Damen und Herren,
der Naturschutz im Landeshaushalt NRW 2026 steht auf drei Säulen: priorisieren, investieren, konsolidieren.
Sicherheit und Schutz der Bevölkerung, Bildung und die Mitnahme der Jugend sowie Umwelt- und Klimaschutz ergeben damit zusammen ein komplexes Gesamtbild.

Die genannten Einzelteile greifen ineinander, verbinden sich und sorgen dafür, dass die Schöpfung auf unserem Stückchen Erde geschützt, gestärkt und für kommende Generationen bewahrt werden kann.

Und das bedeutet für Sie, Herr Kollege Schneider:

Wir regieren, und siehe da: NRW funktioniert !

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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