Zur heutigen Debatte im Landtag über die Gewalt am Rande des Spiels Borussia Dortmund gegen RB Leipzig erklärt der CDU-Innenexperte Daniel Sieveke:
„Bei den Attacken von Anhängern von Borussia Dortmund auf RB-Fans, darunter auch Frauen und Kinder, wurden sechs Zuschauer sowie vier Polizisten verletzt. Für den Polizeieinsatz trägt Herr Jäger die Verantwortung, genauso wie für die Umleitung des Mannschaftsbusses, die dazu führte, dass sich die Gewalt an den willkürlich ausgesuchten RB-Fans entlud. Bereits am 21. November 2016 hat RB Leipzig das NRW-Innenministerium und den Minister persönlich in einem Schreiben vor möglichen Ausschreitungen gewarnt und um eine Begleitung des Mannschaftsbusses durch Kräfte der Polizei aus gefahrenabwehrrechtlichen Gründen gebeten hatte. RB Leipzig hatte bereits zuvor mehrfach negative Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen gemacht. Dass das NRW-Innenministerium dann im Nachgang mitteilte, dass dieser Gewaltausbruch nicht vorhersehbar gewesen wäre und ein „neues Phänomen“ war, ist ein Akt der Dreistigkeit und Hilflosigkeit.
Die Verteidigungsstrategie von NRW-Innenminister Jäger zu den Ausschreitungen war ebenso vorhersehbar wie haltlos. Erst HoGeSa, dann die Silvesternacht in Köln, jetzt Dortmund: Der Landtag, die Bürger im Land und die Öffentlichkeit haben dieses immer gleiche Schönreden, Relativieren, Verdrehen mit dem Ziel der Flucht aus der Verantwortung satt. Das NRW-Innenministerium kann sich nicht mehr mit der Inneren Sicherheit in Nordrhein-Westfalen beschäftigen, da es nur noch mit der Verteidigung von Herrn Jäger beschäftigt ist. Innenminister Jäger hat das Zuhören verlernt.
Bereits im Vorfeld der Aktuellen Stunde über die eskalierende Gewalt verschickt er ein Redemanuskript an Journalisten mit Reaktionen auf Redebeiträge, die noch gar nicht gehalten wurden. Aber die Reaktion von Herrn Jäger stand da schon fest. Das ist nicht nur peinlich, sondern dem Parlament unwürdig. Herr Jäger hat bei seinem reflexhaften Schönreden das Zuhören verlernt. Nordrhein-Westfalen ist international bekannt für seine einzigartige Fußball Fankultur. Der Besuch eines Fußballspiels soll auch in Zukunft für Fans sowie Familien und Kinder gefahrlos möglich sein. Die jüngsten Entwicklungen wecken jedoch Zweifel daran, dass das Landesinnenministerium das Problem der Gewalt im Fußball überblickt und die richtigen Gegenmaßnahmen trifft. Der NRW-Innenminister muss deshalb ein neues Sicherheitskonzept für Fußballspiele vorlegen.“
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