Bodo Löttgen zum 25. Jahrestag des Brandanschlags in Solingen:

29.05.2018
Presseinformation
Wenn menschliche Größe den Hass überwindet – Gedenken an die Opfer des Solinger Brandanschlags

Am 29. Mai 1993 haben vier rechtsradikale Männer das Haus der Familie Genç in Solingen angezündet. Der Brandanschlag jährt sich heute zum 25. Mal. Im Gedenken an die Opfer von damals und mit Blick auf die Zukunft erklärt der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Bodo Löttgen:

„Der Brandanschlag von Solingen ist ein furchtbares Verbrechen. Auch heute, 25 Jahre danach, ist die Tat tief im kollektiven Gedächtnis der Stadt und unseres ganzen Landes verankert. Doch es nicht nur der schockierende Hass, an den wir denken. Es ist die menschliche Größe, die kaum vorstellbare Kraft einer Frau, die in den Flammen damals ihre Kinder, ihre Enkeltöchter und ihre Nichte verloren hat.

Mevlüde Genç hat nach der Tat zur Versöhnung aufgerufen. Dafür hat sie das Bundesverdienstkreuz erhalten. Ihr Mut und ihre Kraft bewegen uns immer noch tief. Heute stehen die Bundeskanzlerin Angela Merkel, Ministerpräsident Armin Laschet und Außenminister Heiko Maas Seite an Seite mit Mevlüde Genç am Jahrestag des Geschehens. Überall im Land sind die Menschen in Gedanken am heutigen Tag bei ihr. Dieses Gedenken ist kein politisches, sondern ein menschliches – respektvoll und ohne parteipolitische Attitüde. Das hatte sich Mevlüde Genç im Vorfeld zurecht so gewünscht.

Wir werden die Tat und deren Opfer nicht vergessen. Als CDU-Fraktion stellen wir uns entschieden gegen jede Form von politisch, religiös oder ideologisch motivierter Kriminalität. Wir sollten heute daran denken, was alle demokratischen Parteien einen muss:  alle rechtsstaatlich zur Verfügung stehenden Mitteln einzusetzen, damit sich ein solches Verbrechen nicht wiederholen kann.“ 

Hintergrund:

Heute vor genau 25 Jahren haben vier Männer das Haus der Familie Genc in Solingen angezündet. Bei diesem Anschlag sind 5 Mädchen und Frauen gestorben. Acht weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Mörder haben diese Tat aus Fremdenhass begangen. Sie wurden zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt. Mevlüde Genç, hat bei dem Brandanschlag zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte verloren. Sie hat damals dazu aufgerufen, diesen Hass der Einzeltäter nicht mit Gegenhass zu beantworten, sondern mit Versöhnung. Durch diese menschlich schier unvorstellbare Größe, hat sie wahrscheinlich eine Eskalation verhindert. 1996 bekam sie dafür das Bundesverdienstkreuz am Bande. 2015 wurde sie mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.