Angela Erwin zu TOP 16 "Mehr Prüferinnen im juristischen Staatsexamen"

03.05.2023

Sehr geehrter Herr Präsident,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir alle sind uns einig, dass Nachwuchsgewinnung einer der größten Herausforderungen auch in der Justiz ist. So haben wir viel getan und dies mehrheitlich bzw. zuletzt sogar einstimmig hier im Parlament auf den Weg gebracht.
Wir haben uns gemeinsam für eine effiziente und produktive Justiz in einer moderneren, digitaleren und flexibleren Arbeitswelt ausgesprochen. Außerdem haben wir das Gerüst der wettbewerbsfähigen Justiz durch ein neues Rahmenkonzept für den richterlichen und staatsanwaltlichen Probedienst durch wichtige Bausteine erweitert.

Heute geht es nun darum, noch einen bedeutenden Schritt früher anzufangen und werdende Juristinnen und Juristen noch besser zu unterstützen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

einige von uns sind selbst Juristen. Diejenigen, die die Erfahrung einer Prüfung im deutschen Staatsexamen gemacht haben, denken mit Sicherheit mit Respekt an die Zeit der anstrengenden Prüfungen und der hoch intensiven Vorbereitungszeiten zurück.

Wir wissen: Die Note des Staatsexamens ist der entscheidende Faktor für die zukünftige Karriere von Juristen. Anders als in anderen Studiengängen ist die Note im Staatsexamen von zentraler Bedeutung für das spätere Berufsleben und etwaige Karrieremöglichkeiten. Die Note entscheidet maßgeblich über den Zugang zu bestimmten Berufsfeldern.

Umso wichtiger ist es, dass bei dieser Prüfung Chancengleichheit bestmöglich gewährleistet ist.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen.

Chancengleichheit wird heute auch durch die Zusammensetzung der Kommission in der mündlichen Examensprüfung beeinflusst.

Die im Jahr 2018 vom Ministerium der Justiz beauftragte Studie zum Thema „Geschlechts- und Herkunftseffekte bei der Benotung juristischer Staatsexamen“ bringt dieses Ergebnis jedenfalls so zum Vorschein.

Den Ergebnissen der Studie nach fallen die Benotungen von Frauen im Durchschnitt schlechter aus als für Männer..

Aufgrund der vorangeschritten Uhrzeit verweise ich für weitere Details auf die Studie selbst.

Ergebnis der Studie ist auch: Wenn Frauen mitprüfen, verschwindet zumindest der Geschlechterunterschied in der mündlichen Prüfung!

Daher wollen wir die Prüfungskommissionen in den mündlichen Prüfungen mit mindestens einer weiblichen Prüferin besetzen.

Damit dies gelingt, müssen wir - und ich meine wir alle gemeinsam - werben.
Lassen sie uns Den Weg gemeinsam gehen.

Ich werbe um ihre Zustimmung!

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