
Sehr geehrte Frau Präsidentin / sehr geehrter Herr Präsident,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
„Allen jungen Menschen eine qualifizierte Ausbildung ermöglichen – Anschlussperspektive nicht an Datenübermittlung scheitern lassen.“
Der Titel des Antrags erweckt beinahe den Eindruck, dass mit der Datenübermittlung automatisch eine Verbesserung des aktuellen Fach- und Arbeitskräftemangels einhergehen würde.
Ich sage Ihnen, wir begegnen dem Fach- und Arbeitskräftemangel, in dem wir die duale Ausbildung attraktiver gestalten, gesellschaftlich mehr anerkennen und jungen Menschen beide Wege aufzeigen - die akademische und die duale Ausbildung.
Als Zukunftskoalition verfolgen wir gemeinsam mit der Landesregierung dieses Ziel. Mit der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)“ gibt es in Nordrhein-Westfalen einen landesweiten und strukturierten Prozess für den Übergang von der Schule in den Beruf.
Mit KAoA stellen wir sicher, dass Jugendliche frühzeitig bei der beruflichen Orientierung, der Berufswahl, dem Eintritt in die Ausbildung oder dem Studium Unterstützung erhalten.
Meine Damen und Herren, seit Anfang des Jahres wird dies in den Schulen in Nordrhein-Westfalen umgesetzt.
Es ist unser klares Ziel, allen jungen Menschen nach der Schule eine möglichst rasche Anschlussperspektive für eine Berufsausbildung oder ein Studium zu ermöglichen.
Als Land stellen wir für „Kein Abschluss ohne Anschluss“ im aktuellen Haushaltsjahr erneut 14 Millionen Euro zur Verfügung.
Ich bin unserem Arbeitsminister Karl-Josef Laumann dankbar, der in seinem täglichen Handeln keinen Zweifel daran lässt, dass die Stärkung der dualen Ausbildung für ihn von zentraler Bedeutung ist um dem Fach- und Arbeitskräftemangel zu begegnen.
Für mich steht außerfrage, dass die akademische und die berufliche Bildung gleichwertig sind.
Auch im Rahmen des „Ausbildungskonsens“ haben wir das Übergangssystem Schule zu Beruf fest im Blick.
Wir ermöglichen für alle Jugendlichen einen Übergang von der Schule in den Beruf. Strukturiert und verpflichtend - unabhängig davon, welche Schulform sie in unserem Land besuchen.
Die vorgelegte Halbjahresbilanz der Bundesagentur für Arbeit zeigt deutlich, dass sich der Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen immer deutlicher zum Bewerberinnen und Bewerber-Markt entwickelt.
Die Chancen einen Ausbildungsplatz zu finden, waren für junge Menschen lange nicht mehr so gut wie sie aktuell sind.
Ungeachtet dieser positiven Entwicklung, ein Ausbildungsplatz fällt auch heute, trotz Fach- & Arbeitskräftemangel nicht vom Himmel. Als Land haben wir die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen und entwickeln diese permanent weiter. Es bedarf aber auch von Seiten der Jugendlichen und ihrer Familien ein gewisses Maß an Eigenverantwortung und den Willen, sich um einen Ausbildungsplatz zu bemühen.
Der Staat wird diese Endverantwortung nicht übernehmen können.
Sowohl mit „Kein Abschluss ohne Anschluss“ als auch mit dem „Ausbildungskonsens“ haben wir Maßnahmen ergriffen und werden auch in der Frage der Datenübermittlung diese Maßnahmen weiterentwickeln. Als Koalition sind wir hier bereits in der Erarbeitung – Ihr Antrag lehnen wir auf Basis dieser Erarbeitung ab.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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