Anke Fuchs-Dreisbach zu TOP 5 "Dramatische Lage auf den pädiatrischen Stationen – das RS-Virus deckt das politische Versagen der vergangenen Jahre auf"

09.12.2022

Sehr geehrte Präsidentin / sehr geehrter Präsident,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

der pädiatrische Bereich ist einer von vielen Bereichen im Gesundheitssystem, der unserer besonderen Aufmerksamkeit bedarf.

Da Kinder im Krankheitsfall besonders pflege- und betreuungsintensiv sind, hat für uns als CDU das Kinderwohl auch im medizinischen Bereich einen außerordentlich hohen Stellenwert.

Während fast jedes Kind in den ersten zwei Lebensjahren eine Infektion mit dem RS-Virus durchmacht, trifft die zu beobachtende Welle des Virus in diesem Jahr die Krankenhäuser mit besonderer Härte.

Durch Lockdowns und Kontaktbeschränkungen konnten unsere Kleinsten in den vergangenen zwei Jahren keinen ausreichenden Immunschutz gegen pathogene Keime aufbauen.

In dieser außergewöhnlichen Situation bin ich den Ärztinnen und Ärzten, den Pflegekräften und dem gesamten Personal im Gesundheitssektor sehr dankbar für die herausragende Leistung, die sie tagtäglich erbringen.

Vor diesem Hintergrund begrüße ich die nun vom Bund zusätzlich bereit gestellten Mittel für 2023 und 2024 im Bereich der Pädiatrie.

Man macht es sich allerdings zu einfach, wenn man glaubt, dass Geld alleine hier alle Probleme lösen wird – Kinder sind sehr betreuungsintensiv und brauchen deutlich mehr persönliche Zuwendung als Erwachsene.

Dass die derzeitige Grippewelle zu dem höchsten Krankenstand bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern seit Jahren geführt hat, merken wir bei dem Pflegepersonal auf den Kinderstationen.

Für uns als CDU hat daher im Augenblick eine sofortige Entlastung vor Ort Priorität.


Vor diesem Hintergrund begrüßen wir den Vorschlag zum kurzfristigen Wechsel von Pflegepersonal von Erwachsenen- auf Kinderstationen, um die Lage zu entschärfen und eine gute medizinische Versorgung für alle betroffenen Kinder zu sichern.

Liebe AFD Kollegen, grundsätzlich bin ich froh, dass sie die Gefahr des RS Virus anerkennen und sogar darauf aufmerksam machen – das konnte man in der Vergangenheit bei dem uns immer noch beschäftigenden Coronavirus leider nicht immer von Ihnen behaupten.

ABER: Das einfache Hochfahren von finanziellen Mitteln führt kurzfristig nicht zur Verbesserung der aktuellen Situationen in pädiatrischen Bereich. Daher lehnen wir Ihren Antrag ab.