Bianca Winkelmann zu TOP 12 "Subventionen gezuckerter Milchprodukte stoppen – Das Schulmilchprogramm muss neu konzipiert werden und die Gesundheit unserer Kinder in den Fokus rücken"

21.03.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

„Kinder und Jugendliche sollen gesund aufwachsen.“ Dieser Satz steht am Anfang des uns vorliegenden Antrages und er ist in meinen Augen auch absolut unstrittig.

Die Jüngsten in unserer Gesellschaft haben Anspruch auf gesunde Lebensmittel und die Milch gehört ganz besonders dazu.

Mit Kalzium, Magnesium, den Vitaminen A, B2, B12 und D sowie Zink, Jod, Fluorid und Folsäure hält die Milch viele wichtige Inhaltsstoffe für die Entwicklung unserer Kinder bereit.

Ein weiteres Beispiel ist Phosphor. Der Mineralstoff ist für die Energieversorgung der Zellen von zentraler Bedeutung.

Zusammen mit Kalzium ist Phosphor als Kalziumphosphat ein wichtiger Bestandteil von Knochen und Zähnen und ein wertvolles Nahrungsmittel.

Das sind nur einzelne Punkte, die zeigen: Milch ist ein gesundes Lebensmittel und auch gut für unsere Kinder. Das sei zunächst einmal gesagt.

Darüber hinaus sind mir zwei weitere Punkte in Ihrem Antrag aufgefallen:

Erstens zeigt dieser Antrag, worum es wohl tatsächlich geht - nämlich der Milchwirtschaft und ein weiteres Mal damit der Landwirtschaft insgesamt zu schaden.

Es gibt eine hohe Zahl an übergewichtigen Kindern. Das stimmt.
Der Zusammenhang mit der Schulmilch ist aber in meinen Augen doch schon sehr konstruiert.

Zweitens werden die süßen Varianten Vanille- und Erdbeermilch schon längst nicht mehr gefördert.

Seit den Sommerferien gibt es den Zuschuss an Grundschulen nur noch für Milch und für zuckerreduzierten Kakao mit maximal 4% Zuckergehalt.

Und jetzt soll aus Ihrer Sicht dieser Kakao auch noch wegfallen? Machen wir uns mal ehrlich, liebe Kolleginnen und Kollegen - gehen Sie mal in sich: Wer von ihnen hat als Kind nicht auch viel lieber Kakao als pure Milch getrunken?


Viele von uns sind Eltern oder Großeltern. Trinken Ihre Kinder und Enkel lieber Milch oder Kakao? Denn um diese Frage geht es doch.

Hinter unserer Ministerin Ursula Heinen-Esser liegen mehrere Expertengespräche zu diesem Thema.

Nach den Osterferien folgt außerdem eine Elternbefragung zur Zukunft des Schulmilchprogramms.

Die sollten wir auf jeden Fall erst einmal abwarten.

Und überhaupt haben am Ende des Tages sowieso die Eltern das letzte Wort, was ihre Kinder essen und trinken.
Oder wollen Sie in Zukunft auch darin eingreifen, was zuhause auf den Tisch kommt?

Sie reden über die Milch – leider! - als wäre sie eine Gefahr für Leib und Leben.

Dabei ist sie eine wichtige Basis für eine gesunde Ernährung.

Und wie haben Sie es doch so schön in Ihrem Antrag formuliert: „Kinder und Jugendliche sollen gesund aufwachsen.“

In diesem Sinne: herzlichen Dank.