Britta Oellers zu TOP 3: "Fachkräftemangel in NRW – Die Ausbildungsqualität der Pflege muss jetzt gesichert werden!"

25.03.2022

Anrede,

der Landtag, die Öffentlichkeit und das Gesundheitswesen haben die steigende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften als wichtige gemeinsame, gesellschaftliche Aufgabe erkannt. Die NRW-Koalition arbeitet daran die Gesundheitsversorgung zielgerecht zu verbessern, um eine qualitativ hochwertige und patientengerechte Versorgung für die Menschen in NRW sicherzustellen. Die Pflegekammer NRW ist dabei ein wichtiger Baustein.

Als CDU stehen wir für qualifizierte Entwicklungskonzepte, welche die Pflege nicht nur trotz, sondern gerade wegen der anstehenden Herausforderungen zukunftsfähig macht.
Seit dem Regierungswechsel arbeiten wir an der Konzeption und Umsetzung von fairen und nachhaltigen Projekten zur Fachkräftegewinnung und -sicherung.

Der Antragssteller sprach auch von pflegenden Angehörigen, die vernachlässigt würden.
Die NRW-Koalition greift pflegenden Angehörigen unter die Arme.
Mit einem Qualifizierungsprogramm für innerbetriebliche Pflege-Experten setzt die NRW-Koalition an und erhöht die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege.
Mit dem Landesprogramm werden Betriebe pflegefreundlicher ausgestaltet und Betroffene schnell und qualifiziert informiert.
Speziell ausgebildete Mitarbeiter können eine große Stütze sein, um über gesetzliche Regelungen, externe Beratung und betriebliche Angebote zu informieren. Außerdem helfen die Mitarbeiter bei der Vermittlung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen.

Bezugnehmend auf die Verbesserung der Bedingungen der Pflegeausbildung ist die NRW-Koalition ebenfalls tatkräftig gewesen.

Unser Ziel ist es, mehr Menschen für eine Ausbildung in den Gesundheitsberufen zu gewinnen.
Mit Blick auf den Fachkräftemangel hat das nordrheinwestfälische MAGS erhebliche zusätzliche Mittel bereitgestellt, um die Gesundheitsfachberufe attraktiver zu machen.

Darüber hinaus hat das Land 350 Millionen Euro in die Hand genommen und in den Ausbau und die Modernisierung von Ausbildungskapazitäten investiert. Damit haben wir einen wichtigen Beitrag für die Zukunft geleistet.

Das Gesundheitsministerium förderte zudem im Jahr 2021 rund 50 Projekte in NRW zum Aufbau von mehr als 5.000 neuen Ausbildungsplätzen in den Gesundheitsfachberufen.

Zusätzlich wurden 250 Millionen Euro für die Pflegeausbildung aus Landesmitteln zur Verfügung gestellt. Dieses Geld kommt den Pflegeschulen zur Modernisierung und zur Finanzierung von bis zu 7.000 zusätzlichen Schulplätzen zugute.

Die mehr als 150 Pflegeschulen, die nicht mehr mit einem Krankenhaus verbunden sind, erhalten damit die Möglichkeit, in eine zukunftsorientierte Fachkraftausbildung zu investieren.
Investitionen in die Ausbildung, sind der einzige Weg, um der langfristigen Herausforderung des Fachkräftemangels entgegenzuwirken.

Im Januar 2020 wurde zudem die generalistische Pflegeausbildung gestartet.
Damit sind die drei pflegerischen Ausbildungen Altenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einer generalistischen Ausbildung zusammengeführt.
Mit diesem Konzept wird der Pflegeberuf moderner und attraktiver für junge Menschen.

Eine Attraktivitätssteigerung entsteht auch durch die Unterstützung neuer, innovativer Modelle zur Arbeitsorganisation.

Nicht zuletzt hat Ausbildungsattraktivität auch mit Geld zu tun. Die SPD folgert, dass eine oftmals schlechte Bezahlung dazu führe, dass junge Menschen keine Pflegeausbildung machen möchten. Dabei zählt die Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau im Ranking zu den bestbezahlten Ausbildungen.

Der Fachkräftemangel ist kein unabwendbares Schicksal. Mit gut abgestimmten Handlungskonzepten können wir den Arbeitsmarkt der Zukunft mitgestalten. Je breiter die Handlungsfelder und je vielfältiger die Möglichkeiten, desto besser kann man dem drohenden Defizit der Fachkräfte begegnen.

Ihre Ansichten, liebe Abgeordneten der SPD, dass jungen Menschen, die sich für eine Berufsausbildung im Gesundheitsbereich interessieren keine oder nur unzureichende Anreize gesetzt würden, kann ich nicht teilen.

Ganz im Gegenteil: Ein wesentliches Ergebnis von der Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW von 2019 war: Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für Pflege- und Gesundheitsberufe.

Ich plädiere folglich für die Ablehnung des Antrages.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.