Guido Görtz zu TOP 13 "HPV-Impfungen fördern - freiwillige Schulimpfungen einführen!"

23.08.2023

Sehr geehrter Herr Präsident,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

zu allererst möchte ich betonen, wie wichtig die CDU-Fraktion die Thematisierung der Förderung von Impfungen gegen das Humane Papillomvirus findet – gut, dass wir darüber sprechen.

Inzwischen ist bekannt, dass das Humane Papillomvirus nicht nur an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt ist, sondern leider auch an der Entstehung von vielfältigen Krebsarten und sonstigen Erkrankung - und zwar aller Geschlechter.
Nur durch eine frühzeitige Impfung – noch vor dem ersten Sexualkontakt – können nahezu alle Erkrankungen in diesem Zusammenhang verhindert werden.

Es ist also von größter Bedeutung, dass wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Verbreitung dieser Viren einzudämmen und gleichzeitig eine umfassende Aufklärung zu gewährleisten.
Gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission ist es dringend erforderlich, frühzeitig die Impfung vorzunehmen, um einen bestmöglichen Schutz zu gewährleisten. Sie empfiehlt daher ausdrücklich ALLEN Jugendlichen – geschlechtsübergreifend - im Alter von 9 bis 14 Jahren diese Impfung.

Hierbei sollten wir insbesondere auf gezielte Informationen setzen, die in enger Zusammenarbeit mit Ärzten, Fachärzten, Kinderärzten und Krankenkassen bereitgestellt werden – das wurde uns auch in einem Expertengespräch bestätigt. In Punkt 1 und 2 Ihrer Beschlussfassung sind wir also durchaus nah beieinander, liebe Kolleginnen und Kollegen der FDP.

Unsere Strategie zur Steigerung der Impfraten sollte auf zwei Säulen fußen:
Aufklärung und freie Entscheidung!
Wir möchten Eltern, Kinder und Jugendliche umfassend aufklären und ihnen die notwendigen Informationen für eine fundierte Entscheidung an die Hand geben. Die Zusammenarbeit mit den Schulen in dieser Hinsicht ist von unschätzbarer Bedeutung.

ABER -  Schulen sollten Schülerinnen und Schülern einen geschützten Raum bieten, der ohne Druck oder Beeinflussung eine aufgeklärte Entscheidung für eine Impfung ermöglicht. Hierbei sollte die Thematisierung in Schulen als Informationsangebot verstanden werden, das im Rahmen der Sexualerziehung erfolgt.

Lassen Sie mich klarstellen: Wir setzen auf Aufklärung! Nicht auf Schulimpfungen!

Uns ist es selbstverständlich auch ein Anliegen, die HPV-Impfraten zu steigern. Dafür unterstützen wir vielfältige Aktivitäten auf Landesebene:
• die Aufklärung von Jugendlichen durch Youthworker,
• der NRW-Impftag,
• auch ein Infektionsschutzparcour des Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen ist in Planung.

Insgesamt sollten wir also gemeinsam daran arbeiten, eine breite Bewusstseinsbildung über die Wichtigkeit der HPV-Impfung zu schaffen.

Indem wir gezielte Informationen bereitstellen, Schulen als Informationsquelle nutzen und gleichzeitig die individuelle Entscheidung respektieren, können wir die Impfraten steigern und das Ziel einer gesünderen Zukunft für unsere Kinder und Jugendlichen erreichen.

Der FDP danke ich ausdrücklich für die Adressierung dieses Themas. Das ist konstruktive Oppositionsarbeit. Dazu sind leider nicht alle Oppositionsparteien fähig.

Ich sagte „gemeinsam daran arbeiten“ – daher stimmt die CDU-Fraktion selbstverständlich den entsprechenden Ausschussüberweisungen zu.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Autoren