Mindestens fünf Prozent der Neueinstellungen in der Landesverwaltung sollen künftig Menschen mit Behinderungen sein. Das ist Teil des gemeinsamen Antrags von CDU und Grünen „Für eine barrierefreie Zukunft – Kampagne zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen“, den der Landtag am heutigen Freitag beschlossen hat – der erste Antrag, der auch in leichter Sprache eingebracht wurde.
Insgesamt leben in Nordrhein-Westfalen rund 1,9 Millionen Menschen mit Behinderungen. Sie treffen in ihrem Alltag auf unterschiedlichste Schwierigkeiten. Besonders auf dem Arbeitsmarkt darf es keine Hindernisse geben, die Menschen mit Behinderungen und Arbeitgeber von einer Beschäftigung abhalten.
Dazu erklärt Daniel Hagemeier, Beauftragter für Menschen mit Beeinträchtigungen der CDU-Landtagsfraktion: „Der 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Ich freue mich deshalb, dass wir gerade heute unserem Ziel, die Gleichstellung aller Menschen in unserem Land voranzubringen, mit unserem Antrag näherkommen können. In der Praxis ist es besonders die gleichberechtigte und diskriminierungsfreie Teilhabe am Arbeitsmarkt, die für Menschen mit Behinderung eine Herausforderung darstellt. Die öffentliche Hand als Arbeitgeber hat dabei eine besondere Vorbildfunktion. Die Forderungen unseres Antrags tragen dem Rechnung. Das gilt gleichermaßen für die freie Wirtschaft, die ebenfalls in der Pflicht ist, Barrieren abzubauen. Um Barrierefreiheit und Inklusion gerecht zu werden, werden wir einen interministeriellen Ausschuss unter Führung des für Inklusion zuständigen Ministeriums errichten, der diese Themen als Schnittstelle für alle Bereiche behandelt. Solidarität und Mitmenschlichkeit machen unsere Gesellschaft und jeden einzelnen von uns reicher und stärker.“
Dennis Sonne, Sprecher für Inklusion der GRÜNEN Landtagsfraktion, ergänzt: „Ich freue mich ganz besonders darüber, dass dies der erste Antrag der Parlamentsgeschichte ist, der von uns in leichter Sprache eingebracht wurde. Von leichter Sprache profitieren nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch ältere Menschen, Zugewanderte sowie Kinder und Jugendliche. Wir müssen bei uns selbst anfangen, denn auch Politik und die Sprache von Politikerinnen und Politikern ist für viele Menschen oft unverständlich und voller Barrieren. Als schwarz-grüne Koalition ist es unser Ziel, für mehr Barrierefreiheit zu sorgen, daher wollen wir in dieser Legislaturperiode eine ganze Reihe von Initiativen und Maßnahmen anstoßen oder umsetzen. So wollen wir beispielweise mit einer Kampagne zur Einstellung von Menschen mit Behinderungen auf dem Allgemeinen Arbeitsmarkt Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber beraten und ein Landesantidiskriminierungsgesetz auf den Weg bringen. Wir sind uns bewusst, dass es bis zu einer umfassenden Barrierefreiheit von Menschen mit Behinderungen noch ein sehr weiter Weg ist. Für die Zukunftsfähigkeit einer modernen, demokratischen und inklusiven Gesellschaft werden wir diese Aufgabe Schritt für Schritt angehen.“
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