
Über 200 Teilnehmer haben gestern Abend am Werkstattgespräch „Vitale Innenstädte – Perspektiven des Einzelhandels in NRW“ teilgenommen. Eingeladen hatten der Fraktionsvorsitzende Bodo Löttgen und die Wirtschaftspolitiker der CDU-Fraktion. Nach Impulsvorträgen von Christian Kromberg von der Stadt Essen, unserem Handelsexperten Oliver Kehrl, dem Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW, Dr. Peter Achten und Mark Thelen von der REWE Group wurde konstruktiv diskutiert. Es ging den Praktikern und den Abgeordneten um die Frage, wie wir Innenstädte beleben können und den Handel in Zeiten der Digitalisierung erfolgreich aufstellen. Dazu erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Henning Rehbaum:
„Um den stationären Handel in Nordrhein-Westfalen zu stärken und damit auch unsere Innenstädte wieder zu beleben müssen wir auf mehreren Ebenen über Perspektiven nachdenken. Das hat die Diskussion deutlich gezeigt.
Aus den Impulsvorträgen ist klar geworden: Geht es dem Handel schlecht, geht es auch den Innenstädten schlecht. Das hat verschiedene Ursachen: Die Umsetzung der Ladenöffnung an Sonntagen spielt eine große Rolle. Sie ruft teilweise noch Unsicherheiten bei den Einzelhändlern hervor.
Das stetige Wachstum des Online-Handels ist kein Problem für viele Unternehmen, die oft gleichzeitig in den Innenstädten und auch im Internet handeln. Der Effekt auf den stationären Handel ist jedoch deutlich. In vielen Innenstädten gibt es einen hohen Leerstand. Um sie wieder attraktiv zu machen, geht es also darum, leere Ladenlokale wieder sinnvoll zu nutzen. Dazu braucht es kreative Ideen, weniger Bürokratiehemmnisse und den Willen, das Problem gemeinsam anzugehen. Dazu kommt ein neuer, positiver Trend, dass der Lebensmittelhandel sich als Frequenzbringer und Innenstadtmagnet für Innenstadtlagen interessiert.
Der Einzelhandelsexperte der CDU-Fraktion, Oliver Kehrl, machte in seinem Vortrag zudem deutlich, dass die Digitalisierung als Chance für den stationären Handel zu begreifen ist. Die NRW-Koalition hat im Haushalt 2019 deshalb Geld für verschiedene Maßnahmen bereitgestellt, die Betreibern dabei helfen sollen. Digitalcoaches beispielsweise können verbindende Elemente zwischen Online- und Offline-Handel auch für kleinere Familienbetriebe aufzeigen.
Aus den weiteren Vorträgen wurde deutlich: Der Kunde rückt noch mehr in den Fokus – es geht auch darum, den Einzelhandel noch besser erreichbar zu machen, besser in das Lebensumfeld der Kunden einzubinden.
Vielen Kommunen ist der Handlungsbedarf in ihren Innenstädten natürlich bewusst. Wir als CDU-Fraktion nehmen aus dem Werkstattgespräch als Auftakt für eine Politik für vitale Innenstädte viele wichtige Impulse mit. Die Herausforderungen haben wir erkannt, wir haben zugehört und wollen handeln. Zunächst werden wir nun analysieren, wie die Politik Rahmenbedingungen setzen kann, die unsere Innenstädte perspektivisch stärken und die Digitalisierung auch für den stationären Einzelhandel sinnvoll nutzbar machen.“
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