Der Untersuchungsausschuss zur Hochwasserkatastrophe in NRW (PUA V) hat am heutigen Freitag das Ausmaß der Schäden in Erftstadt-Blessem sowie der Altstadt von Bad Münstereifel in Augenschein genommen. In Blessem begutachteten die Mitglieder in Begleitung von Sachverständigen der Kommunalverwaltung um Bürgermeisterin Carolin Weitzel und der Feuerwehr die Abbruchkante, wo die Erft im Juli auf mehreren hundert Metern eine Ackerfläche unterspült und Erdreich sowie mehrere Häuser mit sich gerissen hatte. Zudem gab es Ortstermine an der seinerzeit völlig zerstörten und durch das Land in nur vier Monaten wiederhergestellten B265 sowie dem Marien-Hospital, das wohl erst Ende 2022 seinen Betrieb wieder aufnehmen kann. In Bad Münstereifel schloss sich ein Rundgang mit der Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian durch die stark zerstörte Altstadt an. Dazu erklärt Thomas Schnelle, Sprecher für die CDU im PUA V:
„Wir sind zutiefst schockiert vom Ausmaß der Schäden, die dieses Jahrtausendhochwasser vor Ort hinterlassen hat. Aber uns haben auch die Tatkraft und die Zuversicht der Menschen bewegt, die hier den Blick mutig nach vorn richten und gemeinsam aufbauen, was zerstört wurde. Wie sie Hand in Hand für ihre Heimat kämpfen, verdient Bewunderung. Die Bürgermeisterin von Bad Münstereifel, Sabine Preiser-Marian, rechnet damit, dass in der wunderschönen Altstadt ihres Heimatortes im Sommer wieder Cafés und Geschäfte öffnen können. Millionen an Soforthilfe sind bereits in Bad Münstereifel angekommen, weitere Millionen an Wiederaufbauhilfe wurden bewilligt und werden nun ausgezahlt. Das ist gut und richtig, denn das Land muss an der Seite der betroffenen Gemeinden stehen.
Vor Ort haben wir einen wichtigen Eindruck davon erhalten, wie beispiellos das Ausmaß dieser Flut war. Insbesondere in Bad Münstereifel ist man in den vergangenen Jahren leider sehr erfahren im Umgang mit Hochwasser - aber eine solche Überflutung der Altstadt hätte man laut der Bürgermeisterin nicht für möglich gehalten. In Blessem hat der Beigeordnete uns versichert, dass die Stadtverwaltung frühzeitig vor Starkregen und Hochwassergefahr gewarnt war und diese Warnungen auch an Einsatzkräfte und die Bevölkerung weitergegeben hat. Aber die Warnstufen enden bei einem sogenannten ,1000-jährigen Hochwasser‘ und einem Höchstpegelstand der sonst 40 bis 50 Zentimeter tiefen Erft von drei Metern - mit der Flutwelle im Juli allerdings schwoll das Flüsschen auf 4,15 Meter an, 1,20 Meter davon kamen in nur einer halben Stunde hinzu. Eine solche Flutwelle hatte es nie zuvor gegeben. Für uns sind das wichtige Informationen, um den Katastrophenschutz in Nordrhein-Westfalen für die Zukunft noch besser aufzustellen. Die Landesregierung hat bereits die ersten Maßnahmen dafür ergriffen. Diese begrüßen wir ausdrücklich. Unser Ziel ist es, die Menschen bestmöglich zu schützen. Dafür werden wir uns im Untersuchungsausschuss weiterhin mit Hochdruck einsetzen.“
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