Tiefstand bei Unfällen – aber es gibt Ausreißer

10.03.2021
Christos Katzidis und Klaus Voussem zur Unfallstatistik 2020

Innenminister Herbert Reul hat an diesem Mittwoch die Verkehrsunfallstatistik für 2020 vorgestellt: Sowohl die Zahl der Unfälle als auch die der Schwerverletzten und Toten sank demnach deutlich. Dennoch gibt es besorgniserregende Entwicklungen – etwa bei der Zahl registrierter Autorennen sowie bei den Unfällen mit Pedelecs und E-Bikes.

Christos Katzidis, innenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion:  „Der Abwärtstrend bei den Unfallzahlen überrascht angesichts des Corona-Jahres nicht – bleiben mehr Menschen zu Hause, nimmt der Verkehr ab und folglich auch die Zahl der Unfälle. Leider scheinen leere Straßen manche Menschen in NRW aber auch zu halsbrecherischem Verhalten zu animieren – dafür spricht die Steigerung der tödlichen Unfälle auf Autobahnen. Fassungslos macht mich das Plus von fast 100 Prozent bei den registrierten illegalen Autorennen. Diese PS-Protze nehmen auf ihrem Ego-Trip billigend in Kauf, andere Menschen zu verletzen oder zu töten – im vergangenen Jahr kam so leider auch ein Kind in NRW ums Leben. Hier hilft nur eines: knallhart durchgreifen. Solchen Leuten müssen die Autos entzogen werden. Die Polizei hat erfreulicherweise die Szene mit Sondereinsätzen und Schwerpunktkontrollen in den Fokus genommen und tut genau das: Sie greift durch. Zudem machen jetzt mehr und mehr harte Haftstrafen für solche Raser Schlagzeilen – hoffentlich setzt sich bei ihnen so die Erkenntnis durch, dass unser Rechtsstaat eine Zweckentfremdung des öffentlichen Straßenraums als persönliche Rennstrecke nicht hinnehmen wird.“

Klaus Voussem, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Wenn sich Menschen in Nordrhein-Westfalen entscheiden können, mit dem Pedelec oder mit dem E-Bike als gleichwertige Verkehrsmittel unterwegs zu sein, dann kommen wir voran Richtung Mobilität der Zukunft. Doch neue Verkehrsmittel bergen auch neue Gefahren. Die aktuellen Unfallzahlen in dem Bereich zeigen leider erneut, dass es besonders hier noch mehr Aufklärung bedarf. Wir wollen sichere Verkehrsangebote. Daher unterstützt das Land beispielsweise Trainings für die Nutzerinnen und Nutzer von Pedelecs und E-Bikes. Im neuen Fahrradgesetz hat die Verkehrssicherheit einen herausragenden Stellenwert. Die Vision Zero ist fest verankert, also das Bestreben, dass niemand mehr im Straßenverkehr zu Schaden kommt. Es muss aber auch jedem klar sein, dass bei der Nutzung jedes Verkehrsmittels die Straßenverkehrsregeln gelten und wir auch in Eigenverantwortung Rücksicht auf den jeweils anderen nehmen müssen.“

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