„Da gibt es nicht viel einzudämmen“

23.09.2020
Peter Preuß zur Sachverständigenanhörung „Leiharbeit in der Pflege“

Der Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat an diesem Mittwoch Sachverständige zur angeblich ausufernden Leiharbeit in der Pflege angehört. Dazu unser gesundheitspolitischer Sprecher Peter Preuß:

„Die Leiharbeit in der Pflege ist für uns kein wünschenswertes Modell – allerdings ist sie unverzichtbar, um die Versorgung in den Krankenhäusern sicherzustellen. Der Bund hat für die Aufstockung des Personals Gelder für 13.000 zusätzliche Stellen zur Verfügung gestellt, aber das nutzt angesichts des frappierenden Fachkräftemangels erst einmal nichts. Es gibt schlicht nicht die Menschen, um diese neuen Stellen zu besetzen.

Die Sachverständigen im Ausschuss haben dem SPD-Antrag zur Eindämmung der Leiharbeit die Luft aus dem Reifen gelassen: Die Leiharbeit macht derzeit einen Anteil von nur knapp zwei Prozent aus – da gibt es für die Landesregierung nicht viel einzudämmen.

Klar wurde bei der Anhörung auch, dass die Bezahlung für eine Attraktivierung des Pflegeberufs nicht die Hauptrolle spielt. Für die Pflegerinnen und Pfleger sind etwa auch Arbeitszeiten und die Planbarkeit von Diensten wichtig. Damit sie mit ihren Bedürfnissen Gehör finden, hat die NRW-Koalition jüngst die Einrichtung einer Pflegekammer in Nordrhein-Westfalen beschlossen. Mit ihr soll ein weiterer Schritt zum Pflegeberuf als Beruf der Zukunft gelingen.“

 

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