„Meilenstein auf unserem Weg zu einem normalen Leben mit Corona“

17.08.2021
Peter Preuß und Marco Schmitz zum weiteren Umgang mit dem Coronavirus

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat an diesem Dienstag über die aktuelle Corona-Lage in NRW, den weiteren Umgang mit der Pandemie sowie Pläne für das Impfen informiert. Nordrhein-Westfalen setzt mit der neuen Corona-Schutzverordnung, die ab Freitag gilt, die Beschlüsse der jüngsten Bund-Länder-Beratungen um: Es gilt demnach künftig konsequent die „3G-Regel“ statt Einschränkungen je nach Inzidenzstufe. Dazu erklärt unser gesundheitspolitischer Sprecher Peter Preuß:

„Die neue Corona-Schutzverordnung für NRW ist ein Meilenstein auf unserem Weg in ein normales Leben mit dem Virus: schlank, einfach, nachvollziehbar. Wir schützen uns und unsere Mitmenschen weiterhin durch Hygiene und Abstand sowie die Maske, aber für getestete, genesene und geimpfte Menschen wird unabhängig von der Inzidenz das öffentliche Leben weitgehend so sein, wie wir es aus Zeiten vor Corona kennen. Wir haben gesagt: Einen weiteren Lockdown wird es nicht geben – und dieses Versprechen halten wir.

Die Inzidenz war für uns mehr als ein Jahr lang wichtiger Indikator für die Verbreitung des Virus und Frühwarnsystem für die Situation auf unseren Intensivstationen. Und sie wird für uns wichtig bleiben als Faktor der Risikoeinschätzung und um zu ergründen, wo auch weiterhin Ansteckungen stattfinden. Aber sie ist für uns bei einer steigenden Quote Geimpfter und Genesener nicht mehr der einzig entscheidende Gradmesser für die Gefährdung von Menschenleben. Trotz der ansteckenderen Delta-Variante liegt die Zahl der Impfdurchbrüche laut RKI verhältnismäßig niedrig und diese Menschen erkranken in aller Regel nicht schwer. Wer vollständig geimpft ist, hat also tatsächlich einen guten Schutz vor Corona, und dann ist es – drastisch ausgedrückt – egal, ob er bei einer Inzidenz von 10 oder von 410 im Restaurant sitzt.

Unser größtes Anliegen muss es jetzt sein, die Impfquote noch weiter zu erhöhen – wobei wir mit rund 80 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahren in NRW, die vollständig immunisiert sind, gut im Rennen liegen. Unsere neue Corona-Schutzverordnung ist ein klarer Anreiz, die reichlich vorhandenen niedrigschwelligen Impfangebote im Land auch zu nutzen.“

Gesundheitsminister Laumann hat bei der Pressekonferenz seine Freude über die Stiko-Entscheidung zum Ausdruck gebracht, eine Impfung schon für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zu empfehlen. Dazu erklärt Marco Schmitz, unser Sprecher im Covid-19-Begleitgemium des Landtags:

„Die Stiko ist insbesondere in den vergangenen Monaten für viele Menschen in unserem Land zur entscheidenden Größe bei ihrer Impfentscheidung geworden. Eine klare Empfehlung von ihrer Seite steht für eine gute Datenlage und fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse über Wirksamkeit und Verträglichkeit der Impfung. Die Gruppe der Zwölf- bis 17-Jährigen ist diejenige, in der wir jetzt am wirkungsvollsten und schnellsten für eine höhere Impfquote sorgen können. Natürlich muss dabei gewährleistet sein, dass es für die Jungen und Mädchen sowie ihre Eltern umfassende Beratung und Information gibt. Unser Appell an die Träger der weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen lautet, jetzt rasch entsprechende Impfangebote zu schaffen. Wenn die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler schnell immunisiert werden kann, ist das mit Blick auf den Winter ein großer Gewinn für deren sowie unser aller Sicherheit – aber auch ein Gewinn im Hinblick auf die Sicherung des Präsenzunterrichts in den Schulen.“